19.10.2013Bea
Werte für Wuppertal?
Wollen/können wir Wuppertaler/innen uns die personellen und finanziellen Ressourcen für das Verfolgen so nicht akzeptierter Großprojekte überhaupt weiter leisten?
Gäbe es angesichts kollabierender Großprojekte in nahezu jedem Wuppertaler Stadtteil nicht endlich Grund genug, sich zu besinnen und zu überlegen, in welcher Gesellschaft und mit welchen Projekten wir leben wollen – hier in Wuppertal/der Region?
- Welche Werte sind wichtig für unsere Gesellschaft? Was wäre konsensfähig?
- Sind es nur Geld und Wegwerf-Konsum sowie Gewinnmaximierung und Konkurrenz? Könnte verantwortungsvolles, ressourcenschonendes Wirtschaften und Vertrauen sowie Transparenz und Kooperation ein neuer Weg sein?
- So neu ist das alles eigentlich gar nicht, da genau dies uns die traditionellen Bergischen Unternehmer vorgelebt haben, die eben verantwortungsvoll wirtschafteten und sich für die Gesellschaft engagierten – übrigens auch finanziell und gemeinsam mit engagierten Politikern. Diesen haben wir z. B. auch die heute noch beliebten Ausflugsziele Zoologischer Garten, Hardtanlagen und Mirker Hain zu verdanken. So war es jüngst bei der Siesmayer-Ausstellung auf der Hardt zu erfahren.
- Was macht eine Stadt lebenswert?
Unzählige Leerstände, Spielhallen und Wettbüros in abgewirtschafteten Bezirken und Betonarchitektur sind dazu nicht förderlich. - Wie soll eine Stadt funktionieren, wenn sie ohne die Bürger/innen geplant wird?
- Döppersberg-Umbau/Mehrkosten/mehrjährige B7-Sperrung? Nahversorger nur mit Baumarkt? Autobahn teilt weiteren Wuppertaler Stadtteil? Konsum statt Natur & Innovation?
- City-Arkaden-Erweiterung + Bahnhofsmall + Bahnhofs-FOC =Verschiebung der Elberfelder City zum Bahnhof? In Investorenhand? Verlagern wir öffentlichen Raum komplett ins Einkaufszentrum und dürfen die City nur noch zu den Öffnungszeiten betreten???
- Platz am Kolk und W-Nord: Wollen den weiteren Verkauf von öffentlichem Raum an auswärtige Investoren???:
Gemeinsam sollten deshalb die Verantwortlichen nach Alternativen suchen für zahlreiche stockende Großprojekte und dabei bitte die Bürger/innen einbinden. Das wäre verantwortungsvolle Politik, die möglicherweise auch verantwortungsvolles Wirtschaften, innovative Impulse, regionale Wertschöpfung aber auch Lebensqualität zurück ins Tal bringt!
Die derzeitige repräsentative Demokratie bremst sich (und unsere Stadt) durch den Fraktionszwang doch eher aus.
Die planerischen Ziele der Stadt Wuppertal zu hinterfragen und neu zu definieren, könnte motivieren, neue Perspektiven eröffnen und Werte in Erinnerung rufen, mit denen wir uns identifizieren und ein „Wir-Gefühl“ entwickeln wollen/können! Insbesondere das Strategieprojekt W 2025 sehe ich diesbezüglich zwar als Experiment – aber so eher kritisch.
Wozu haben Bürger/innen die Politik(er/innen) und Verwaltung noch mal beauftragt???
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