«Winter in Kurdistan»

Große Spendenveranstaltung für kurdische und yezidische Flüchtlinge in Shingal und Rojava. Informationen aus erster Hand und kurdische Musik. Samstag, 24.Januar, 18 Uhr, Ev. CityKirche Wuppertal-Elberfeld

Die WuppertalerInnen kurdischer Abstammung beschäftigt seit Monaten eine einzige Frage: Wie können sie die Menschen unterstützen, die vor den mörderischen Angriffen der «IS»-Milizen in die halbwegs sicheren kurdischen Kantone Efrîn und Cizîrê geflohen sind, oder in Shingal noch immer in den Bergen campieren müssen? Tausenden Menschen blieb keine andere Wahl, als ihre Heimatorte – die Siedlungsgebiete der Yeziden im Irak und Kobanê in Syrien – zu verlassen, um ihrer Ermordung oder Verschleppung durch die Truppen des «IS» zu entkommen.

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Seit Anfang Dezember bereiten deshalb in Wuppertal lebende Kurden und Kurdinnen gemeinsam mit deutschen Freundinnen und Freunden eine große Spenden-Veranstaltung zu Gunsten der aus den kurdischen Gebieten Iraks und Syriens geflohenen Menschen vor, deren Erlös vollständig an Heyva Sor a Kurdistanê gehen wird (Kurdischer Roter Halbmond – analog zum Roten Kreuz). Heyva Sor a Kurdistanê versucht seit Beginn der Angriffe durch den «Islamischen Staat» den Regionen zu helfen, in denen die Flüchtlinge Zuflucht gefunden haben. Um notwendige humanitäre Hilfe leisten zu können benötigen die autonomen kurdischen Gebiete Hilfe von außen, denn sie leiden selber unter einem Wirtschafts-Embargo durch den Nachbarstaat Türkei.

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Die Geflüchteten sind vor allem jetzt – in einem der härtesten Winter der letzten Jahre in der Region – auf die große Hilfsbereitschaft der Bevölkerung in den kurdischen Gebieten angewiesen. Ihre Lage ist bedrohlich, es fehlt das Nötigste zum Überleben der kalten Jahreszeit: Mobile Heizgeräte, Winterkleidung und Schuhe, Zelte, Matratzen und Schlafsäcke, Grundnahrungsmittel, Babynahrung und Medikamente.

In den letzten Tagen erreichten uns zudem neue schlimme Berichte, nach denen die im Kanton Cizîrê gelegene multi-ethnische Stadt Hesekê von Truppen des Assad-Regimes massiv beschossen wird. Den Schutz der Zivilisten und der in Hesekê untergekommenen Flüchtlinge haben erneut eher schlecht ausgerüstete Einheiten der kurdischen Selbstverteidigung übernommen, die in ihrem Kampf bislang allein gelassen werden. Nach der verzweifelten Verteidigung von Kobanê droht nun eine weitere militärische Auseinandersetzung zu eskalieren, diesmal mit dem syrischen Regime.

Umso notwendiger erscheint in dieser Situation eine finanzielle Unterstützung der kurdischen Zivilgesellschaft und der aus ihren Heimatorten vertriebenen Frauen, Männer und Kinder. Wir sind deshalb dankbar, dass die Wuppertaler Initiative von mehreren Institutionen und Organisationen unterstützt wird. So rufen neben dem Kurdischen Roten Halbmond auch die Evangelische CityKirche in Wuppertal-Elberfeld und die Föderation Yezidischer Vereine zur Teilnahme und zur Spende bei der Veranstaltung am nächsten Samstag auf.

Bekannte kurdische Künstlerinnen und namhafte Referenten haben sich bereit erklärt, bei «Winter in Kurdistan» für ein außergewöhnliches Kultur- und Informationsprogramm zu sorgen. So erwarten wir mit Mehmet Akbaş, der Frauen-Gruppe Dengê Xwezayê um die Sängerin Sosin und dem Bilûr-Spieler Memo großartige Musiker und Musikerinnen, die sich – wie alle an Vorbereitung, Unterstützung und Durchführung Beteiligte – ohne Honorar einbringen.

«Winter in Kurdistan» soll aber auch aus erster Hand Informationen zur Lage der Menschen im Nordirak und in Rojava vermitteln. Hierzu erwarten wir hochkarätige Gäste: Als Referenten zugesagt haben Vahdettin Kılıç (Vize-Präsident von Heyva Sor a Kurdistanê e.V. / Kurdischer Roter Halbmond) und Ali Atalan (Ko-Vorsitzender der Föderation Yezidischer Vereine). Außerdem ist ein hochrangiger Vertreter der Autonomieregierung von Kobanê angekündigt.

Video: Mehmet Akbaş

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