07.10.2013Georg Sander
Wird es zwei Gutachten zur B7-Sperrung geben?
Für fast drei Jahre könnte die B7 in Elberfeld gesperrt werden, um den Umbau des Döppersbergs zu beschleunigen. In der Stadtverwaltung und in Teilen der Politik sieht man die Abriegelung wohl überwiegend positiv, will diese Entscheidung aber in einem aufwändigen Verfahren mit Betroffenen und Bürgern gemeinsam treffen. Dabei helfen soll ein externes Gutachten, wie Oberbürgermeister Peter Jung am Freitag mitteilte. Die Expertise soll „die Verkehrsströme und die bei einer Sperrung zu prognostizierenden verkehrlichen Auswirkungen als Diskussions- und Entscheidungsgrundlage“ untersuchen.
Am gleichen Tag hatte die Industrie- und Handelskammer, die die Sperrung der „Talachse“ skeptisch sieht, ebenfalls die Einschaltung von Experten angekündigt. Unabhängig vom Fortgang der Beratungen mit der Stadt „wird die IHK einen externen Gutachter damit beauftragen, die verkehrlichen Auswirkungen einer jahrelangen Sperrung der wichtigsten Verkehrsachse Wuppertals zu bewerten.“
Zwei unabhängige Gutachter, die beide den gleichen Sachverhalt überprüfen sollen? Ein IHK-Sprecher erfuhr erst heute (7.10.) von njuuz von der vorgesehenen Einschaltung eines externen Fachmanns durch die Stadtverwaltung. Ob es tatsächlich dabei bleibt, dass zwei Spezialisten die B7-Sperrung unter die Lupe nehmen, bleibt also abzuwarten.
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Archivfoto: njuuz
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Na klar: keine eigene Expertise im Haus, also müssen wieder Gutachter her. Oder will man wie so oft die Verantwortung abwälzen: Der Gutachter hat aber gesagt, dass das funktioniert. Also kann ich nichts dazu…
Daher sind zwei unabhängige Gutachten zwingend notwendig, eines von der Stadt und eines von der IHK in Auftrag gegeben.
Damit ist das Risiko eines „Gefälligkeitsgutachtens“ etwas geringer.
Meine These: wenn genug Wuppertaler darauf verzichten allein im Auto sitzend zur Arbeit oder in die Stadt zu fahren, bleibt genug Platz für alle anderen die ein Auto wirklich brauchen!
So halten wir es schon lange und das ist den hohen Spritpreisen geschuldet- wir fahren morgens und nachmittags zu dritt (wir brauchen beruflich größeres Gepäck)
Mit Sperrung der B7 werden wir unsere bewährte Fahrgemeinschaft allerdings auflösen müssen. Es ist zeitlich dann nicht mehr vertretbar 3 verschiedene Arbeitsstätten, die dann von der Sperrung auseinander geschnitten werden, zu erreichen.
Bin sofort dabei, sobald die Takzeiten der WSW ebenso gut sind wie die Erreichbarkeit aller Stadtteile, und wenn die Busse eine Klimaanlage hätten. Im Sommer im zugeschwitzten, miefigen Bus zu sitzen, in dem man kaum Fenster öffnen kann, ist einfach widerlich, sorry. Ich werde also weiter das Auto nutzen müssen.
Vielleicht steigen dann mehr Wuppertaler aufs Fahhrad und den öffentlichen Nahverkehr um und überlassen die Strassen denen die von auswärts anreisen. Andere Städte verringen die Stellplätze und verengen Durchgangsstrassen, um den stinkenden Autoverkehr in den Innenstädten zu verringern und den Leuten die Lust am Auto zu nehmen. Ein Wuppertaler braucht keiner ein Auto! Ich finde die Sperrung ist eine gute Sache!
Die Straßen nur für die, die von auwwärts anreisen? Und die Dienstleister (Handwerksbetriebe, Pflegedienste, Anlieferverkehr, Rettungsdienste etc.) kommen dann alle per Fahrrad oder ÖPNV?
Die genannten machen nur einen geringen Anteil am Gesamtverkehr aus. Selbstverständlich soll jeder fahren der zu transportieren hat. Für die wäre die B7 Sperrung möglicherweise anstrengend. Aber das wäre die Baustelle über die Jahre in jedem Fall. Den Lerneffekt aber, der entsteht wenn die Unlust groß genug ist und auf das Auto verzichtet wird, dass es auch ohne geht und mglw. sogar entspannter ist, halte ich für großartig. Die autofreundliche Stadt ist eine Fehlentwicklung und gehört korrigiert. Alle Umstände die dazu führen, dass Menschen dies lernen und ihren üblichen Trott verlassen sind gut. Industrie und Wissenschaft arbeiten zur Zeit an neuen Mobilitätskonzepten. Erste Sharing Modelle sind in der Erprobung. Um diesen Modellen den Boden zu bereiten sind Erfahrungen, dass der Alltag schon jetzt ohne Auto zu bewältigen ist, nur gut. Es ist alles eine Frage der Organisation.
Für die Dienstleister ist die Situation nicht nur möglicherweise anstrengend, es wird alles länger dauern. Der Handwerker, der heute 8-10 Kunden täglich betreut, wird dann nur noch 6-8 Kunden betreuen- na dann warten Sie mal schön, bis z. B, Ihre Heizung wieder läuft.
Der Anlieferverkehr in der Elberfelder City und Umgebung wird die teils schon jetzt zu schmalen Ausweichstraßen verstopfen.
Feuerwehr und Rettungsfahrzeuge werden sich durch schmale Ausweichstraßen quälen müssen, eine Rettungsgasse zu bilden wird da teilweise nicht möglich sein. Also bloss keinen Infarkt kriegen, einen Unfall haben oder einen Brand verursachen.
Es geht hier nicht um entweder oder, sondern um sowohl als auch. Und bei der zumindest für ein Jahr parallel installierten Großbaustelle auf der A46 ein MUSS die B7 offen zu halten.
Es sollten ruhig zwei Gutachten erstellt werden. Ob der Gutachter, von der Stadt beauftragt, so unabhängig ist?
Auch wieder bezeichnend, dass der IHK-Sprecher erst heute von der vorgesehenen Einschaltung des externen Fachmanns erfahren hat. Da hat die von der IHK kritisierte Informationspolitik doch schon wieder nicht funktioniert.
Da seit heute klar ist, dass die A 46 zumindest 1 Jahr parallel eine Großbaustelle unterhalten wird, sind jegliche Wunschträume in dieser Richtung schon einmal geplatzt.
Ein größeres Problem wäre die Schwebebahn umzuleiten, die B7 zu sperren wird zwar Umwege bringen aber dafür 2-3 Jahre Zeit und Geld Einsparung bringen. Auch wenn man jetzt schreit, der Mensch ist ein Gewohnheitstier und nach 6v Wochen spricht keiner mehr über die Sperrung.
Und die Erde ist eine Scheibe………
Wieso – ist sie doch