Wo ist all der Schotter hin, wo ist er geblieben?

Bei den Bauarbeiten an der Aue zeigt sich eine Tragschicht aus Naturpflaster. Wo ist das hin? Wird das wieder eingebaut?

Unter der Asphaltdeckschicht kommt altes Pflaster zutage.

Foto: Naturpflaster wie hier an der Aue, sofern ordentlich verlegt, ist eine stabile und dauerhafte Unterlage für Asphalt-Deckschichten.

Die Stadtwerke (WSW) buddeln aktuell nicht nur auf dem Grünstreifen der Bundesallee im unmittelbaren Bereich der Baumwurzeln, sondern auch auf der parallelgeführten Aue. Deren Belag ist nicht mehr ganz „frisch“ – vergleiche untenstehendes Foto. Deshalb müssen die WSW nach Beendigung der Bauarbeiten für das Wiederherstellen einer ordnungsgemäßen Straßenoberfläche unbedingt alternativlos 5,2 Millionen Euro in den A…sphalt gesteckt bekommen. [1] [2]

Im Fachjargon heißt das „Neugestaltung“. Was allerdings an einer Straße, die dann lediglich keine oder kaum noch Parkplätze hat, „neu gestaltet“ werden muß, bleibt das Geheimnis des Amtes 104. Es geht hier um eine Strecke von rund 500 Metern zwischen Robert-Daum-Platz und Kasinostraße, die ursprünglich 4 Millionen Euro kosten sollte und nun bereits mit 5,2 Millionen Euro angesetzt wird.

Unter Verwendung der alten Naturpflaster als Tragschicht wurde zum Beispiel die Deckschicht der Oberen Lichtenplatzer Straße abgefräst und erneuert. Dies dürfte wesentlich günstiger sein als die „Neugestaltung“ der Aue. Was mit den dortigen Pflastersteinen geschieht, ist nicht bekannt. So etwas macht sich bekanntlich gut in der Garagenzufahrt, würde an Ort und Stelle als Tragschicht aber die Gesamtkosten reduzieren.

Wir haben schließlich noch andere Brücken und Straßen, die mal eine „Neugestaltung“ gut gebrauchen könnten – insbesondere solche, auf denen dank Straßenschäden ein Tempolimit angeordnet oder die vor Jahren für den Verkehr gesperrt wurden. [3]

Diese Millionenprojekte für ein paar hundert Meter „Neugestaltung“ (oder was auch immer) vorhandener Straße lassen jedenfalls jedwede Verhältnismäßigkeit vermissen.

Die nicht mehr ganz frische Deckschicht.
Foto: Die nicht mehr ganz frische Deckschicht.

Links und rechts der Hinweise:

[1] Siehe dazu auch:

500 Meter „Aue“ für vier Millionen Euro

[2] VO/1208/24, ISEK: Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzepte (ISEKs) – Veränderung der Höhe der akquirierbaren Fördermittel und Konkretisierung der Fördererwartung;
Anlage 2: Elberfeld. Kosten für den Abschnitt Aue von Kasinostraße bis Robert-Daum-Platz: Gesamt 5.253T€, davon Eigenanteil Stadt Wuppertal 1.050.600 €, Förderung: 4.202.400 €.
https://ris.wuppertal.de/vo0050.asp?__kvonr=32474

[3] Siehe dazu auch:

BUGA-Drahtseilakt statt Hängebrücke

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