01.09.2020Ratsfraktion DIE LINKE
WSW – Ignorieren die Bedürfnisse der Senior*innen
Bereits am 20. Februar 2020 beschloss der Seniorenbeirat einen Antrag der Vertreter*innen von SPD und DIE LINKE, in dem der Seniorenbeirat an die WSW GmbH appellierte, die Entscheidung, den gedruckten Gesamtfahrplan nicht mehr anzubieten, zurückzunehmen.
Über die nun erst erfolgte Antwort der WSW an die Mitglieder des Seniorenbeirats zeigen sich diese empört.
Kirsten Gerhards, seniorenpolitische Sprecherin der Ratsfraktion DIE LINKE: „Die WSW Wuppertaler Stadtwerke setzen sich über die legitimen Bedürfnisse und Forderungen Menschen im Tal einfach hinweg. Sehr viele Senior*innen im Tal haben nicht die technischen Möglichkeiten, um sich die Fährpläne anzeigen zu lassen. Zudem kommen viele ältere Menschen nicht mit der Technik zurecht. Ich muss schon sagen, dass ich über die Hinwegsetzung der WSW stark enttäuscht und wütend bin. Letztendlich geht es bei den Senioren im Tal nicht um eine kleine Bevölkerungsgruppe!“
Weiter mit:
Aus Sicht der WSW macht das alles durchaus Sinn: Ohne Fahrplanbücher wird es für _alle_ Kunden kaum noch nachvollziehbar, wenn Angebotsverschlechterungen umgesetzt werden, ganz nach dem Motto: „Von der DB lernen, heißt siegen lernen!“ Denn die Auskünfte via elektronischer Medien können nur mit einigem Aufwand archiviert werden und selbst wenn die entsprechenden, älteren Datenbanken noch auf WSW-Servern vor sich hin rotten sollten, so ist eine Abfrage von außen nicht mehr möglich.
Dabei ist das fehlende Fahrplanbuch nur ein Teil des Eisbergs „notorische Kundenverschaukelung“ der WSW. Es fehlt genauso ein Linienplan, der seit Jahren nicht mehr aufgelegt wird. Zur Eröffnung der zentralen Bushaltestelle am Hbf bekam man auf die Frage nach einem neuen Linienplan die lakonische Antwort: „Den gibt es nicht mehr, aber es hat sich ja auch nicht viel geändert.“ – Da ist sie wieder, die Wurstigkeit, mit der unsere WSW und auch die ganze Stadt herunter gewirtschaftet wird.
Reisewegvorschläge der elektronischen „Helferlein“ zeichnen sich oft durch Hirnrissigkeit oder Zeitverschwendung oder gar beidem aus. Ohne die Informationen eines Linienplans kann aber auch der „biologische Computer“ keine besseren Lösungen erarbeiten, als seine elektronischen Kinder.