Wuppertaler Seilbahn – Gegner bringen unsachliche Vergleiche
Die 3,6 Mio. Betriebskosen des Düsseldorfer Seilbahn-Projekts sind nicht auf Wuppertal übertragbar: Düsseldorf plant eine Zwischenstation mehr, außerdem enthält der Betrag Busbetriebskosten.
Ist erst einmal eine Zahl im Raum – erst recht, wenn sie besonders imposant ist – und in die Weiten der Sozialen Medien hinausmultipliziert, wird einer sachlichen, faktenorientierten Diskussion der Boden entzogen. Denn die Mühe, die Zahlen zu überprüfen und einzuordnen, macht sich kaum jemand.
Wie wenig sich die Menschen in den sozialen Medien für Sachlickeit interessieren, war zuletzt deutlich zu spüren, als Komikerin Enissa Amani einen Shitstorm gegen eine Journalistin ins Rollen brachte, weil Amani die Kritik jener missfiel.
Was hat das mit dem Seilbahn-Projekt Wuppertal zu tun? Eine ganze Menge!
Die Gegner des Seilbahnprojekts Wuppertal nutzen zur Untermauerung ihrer Aussagen Zahlenmaterial (der Stadtwerke oder anderer Seilbahnbetriebe/-Betreiber oder sonstiger mehr oder weniger seriöser bzw. mehr oder weniger fachlich fundierter Quellen und vermeintlicher Experten).
Die Zahlen der Seilbahngegner sind jedoch entweder aus dem Kontext gerissen, auf das Wuppertaler Projekt nicht übertragbar, werden aufgrund falscher Grundannahmen weitergerechnet – oder sie sind schlicht und einfach falsch.
Die WSW haben gestern (9.5.19) zu den Vorwürfen der Initiative Seilbahnfreies Wuppertal Stellung bezogen. Dies nimmt nun auch die Bürgerinitiative Pro Seilbahn zum Anlass, um deutlich zu machen, dass seitens der Seilbahngegner nicht mit korrekten Zahlen bzw. aus den Fakten falsche Schlüsse gezogen werden.
Anhand einer deutlich verkürzten bzw. inkorrekten Herleitung (von vielen) wird exemplarisch aufgezeigt, wie die Gegen-Initiative mit ihren Irrtümern die Stadtgesellschaft verunsichert und einen faktenbasierten Diskurs verhindert.
Am Beispiel der jüngsten Behauptung der Seilbahngegner zu den jährlichen Betriebskosten wird mehr als deutlich, dass die gesamte Argumentationsstruktur der Seilbahngegner auf Vergleichen und Herleitungen basiert, die unstimmig sind. Das hat System.
So behaupten die Seilbahngegner, dass die angesetzte Summe von 1,6 Millionen Euro jährlichen Betriebskosten für die Wuppertaler Seilbahn nicht ausreichen werde: „Die Seilbahn soll mit 1,6 Millionen Euro jährlichen Kosten betrieben werden können. Die Planung einer Seilbahn in Düsseldorf ging von 3,6 Millionen Euro jährlichen Kosten aus.“
Die Gegner schlussfolgern in ihrer Pressemitteilung vom 8. Mai 2019, dass die avisierten Betriebskosten für die Wuppertaler Seilbahn mit 1,6 Millionen Euro zu niedrig angesetzt seien. Begründung dieser Prognose: Das Düsseldorfer Projekt ist bei den Betriebskosten mit 3,6 Millionen Euro jährlich kalkuliert worden. Der Vorwurf dabei an Stadtwerke und Pro Seilbahn: Eine bewusste Täuschung der Öffentlichkeit.
Einer Täuschung unterliegt jedoch die Öffentlichkeit, wenn sie der Argumentation der Seilbahngegner folgt, denn:
Die Düsseldorfer Seilbahn verfügt über eine Zwischenstation mehr, zudem werden die Kosten des weiter parallel laufenden Busverkehrs der Linien 733 und 738, die zusammen einen 10-Minuten-Takt bilden, komplett der Seilbahn zugeschrieben. Entsprechend höher müssen richtigerweise die Betriebskosten angesetzt werden. Die beiden Projekte sind in diesem Punkt nicht vergleichbar!
Auch der Blick Richtung Koblenzer Seilbahn als Untermauerung für die angeblich davontreibenden Betriebskosten ist falsch:
Die Wuppertaler Seilbahn wird deshalb relativ günstiger als die Koblenzer, weil in Koblenz keine Zusammenarbeit mit dem örtlichen Verkehrsbetrieb (KEVAG) besteht. Es müssen für den Seilbahnbetrieb daher ein eigener Betriebsleiter, eine eigene Leitstelle, eigenes Verkaufspersonal und eine eigene Werkstatt komplett und nur für die Seilbahn finanziert werden.
www.pro-seilbahn-wuppertal.de
www.facebook.com/proSeilbahnWuppertal
Weiter mit:
Ich sehe diese fast leeren Uni-Express-Busse jeden Tag, da ich ihnen auf denn weg zur Arbeit begegne.
Das ist keine Polemik, sondern Lebensrealität.
Wenn lt. Fahrplan in 20 Minuten 10 Busse fahren, sollte man sich im Diskurs schon auf eine mittlere Wartezeit von 2 Minuten einigen können. Das ist keine Quantenphysik.
Wissen Sie, wieviele Fahrgäste der Uni-Express morgens bis zum Campus Grifflenberg transportiert?
Falls nein, warum kennen Sie die Zahl nicht?
@ Antonino Zeidler
Wie kann es denn eine sachliche Diskussion geben, wenn der Reisezeit-Vergleich der BI hier schon wieder als „erwiesen“ dargestellt wird, obwohl die Uni-Pendler über mittl. Buswartezeiten von 1 Minute nur lachen können und jeder ÖPNV-Nutzer weiß, dass keine Buslinie während der Stoßzeiten im Stadtverkehr einen regelmäßigen Takt von 2 Minuten halten kann?
Wie kann es eine sachliche Diskussion geben, wenn die BI unter http://www.njuuz.de/beitrag47804.html ein Bild von einem „fast leeren Uni-Express“ als Beleg für ein ausreichendes Angebot postet, dessen EXIF-Daten verraten, dass die Aufnahme um 8:23 Uhr an der Stadthalle gemacht wurde, die meisten Vorlesungen also schon angefangen hatten?
Das ist weder sachlich noch konstruktiv.
Was für ein armseliger Versuch diese Smear-Kampagne zusammen mit der SPD und WSW doch ist. Glaubt wirklich jemand, dass die Wuppertaler Bürger den Braten nicht riechen?
Wir haben vier lange Jahre fortwährend angeboten zusammen an einem Tisch mit den WSW über die Zahlen, Daten, Fakten zu sprechen und vor allem diese auch gemeinsam abzugleichen. Konstruktive, sachliche Diskussionen sind aber offensichtlich unerwünscht, dazu passt der obige Text dann ja auch ganz gut.
PS:
Unter dem Deckmantel der Anonymität andere Personen mit Schmutz zu bewerfen, finde ich im Übrigen unterirdisch.
Die NJUUZ-Redaktion sollte mal überlegen, ob so eine Plattform dadurch nicht beschädigt wird.
Ungeheuerlich zu welchen Mitteln Sie greifen, um die Bürgerinitiative zu diffamieren.
Seit 4 Jahren wird ununterbrochen mit „3 Minuten Fahrzeit“ geworben, obwohl die Reisezeiten maßgeblich sind. Und die sind erwiesenermaßen schlecht.
Von anderen Peinlichkeiten wie der angeblich bevorstehenden Kiesbergtunnel-Sperrung will ich gar nicht erst anfangen.
Sie stützen sich auf eine 3-zeilige (!) Betriebskostenberechnung der WSW, die noch nicht überprüft worden ist (Aussage eines Aufsichtsratsmitglied von letzter Woche).
Ihr Vorkämpfer Herr Sindram selbst ist 2012 schon von 2,3 Millionen Euro Betriebskosten ausgegangen für eine 30-Millionen-Euro Seilbahn.
Kennen Sie Ihre eigenen Ausarbeitungen nicht?
Ist Ihnen das kein bisschen peinlich?
Haben Sie auch nur eine Zahl der WSW mal selber nachgerechnet?