06.05.2010Georg Sander
Zuschauer hantieren bei Merkel-Rede mit Spielzeugwaffe
Zu einem Zwischenfall kam es am Mittwochabend, dem 05.05.2010, auf dem Johannes-Rau-Platz in Wuppertal – Barmen während einer Wahlkampfveranstaltung der CDU unter Beteiligung der Bundeskanzlerin Frau Dr. Merkel, des Ministerpräsidenten, Herrn Dr. Rüttgers, und weiterer Spitzenpolitiker der CDU.
Zwar lag zu keinem Zeitpunkt eine reale Gefahr für die Anwesenden vor, jedoch löste leichtfertiges Zuschauerverhalten eine Polizeiaktion aus.
Während der Rede der Bundeskanzlerin beobachteten Polizeibeamte des BKA, die zur Sicherung eingesetzt waren, zwei Frauen an einem geöffneten Fenster eines Wohnhauses. Diese waren Zuschauer der Veranstaltung. Da allerdings eine der Frauen für einige Sekunden mit einer Waffe zu hantieren schien, wurde es erforderlich, dass die Polizei einschritt und die Wohnung durchsuchte. Sie traf dort mehrere Personen an. In der Wohnung fand die Polizei zwei Spielzeugpistolen.
Zwei Männer und eine Frau mussten die Beamten zum Polizeipräsidium begleiten, wo sie vernommen wurden. Beide Männer konnten anschließend die Wache wieder verlassen; nicht jedoch die junge Frau, weil gegen sie in anderer Sache ein Haftbefehl vorlag.
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Quelle: Polizei Wuppertal
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Hätte ich gewußt, dass der spendenbetrügende („das waren alles Vermächtnisse verstorbender Juden“) Ausländerfeind und Sozialzündholzhanteur Koch kommt, hätte ich ´ne ganze Schubkarre voll Eiern, Tomaten und Spielzeugpistolen angekarrt.. kann der nicht in Hessen bleiben und da sein Unheil anrichten?
So „harmlos“ wie die Wuppertaler Polizei das darstellt, war das nicht. Mehrere Medien berichten davon, dass im Zuge dieses „Vorfalls“ am Werth „mehrere Wohnungen durchsucht“ worden seien. (z.B. SPON: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,693276,00.html)
Wenn man dann noch bedenkt, dass diese, offenbar mit SEK-Beamten (!) durchgeführte Razzia erstens anscheinend (laut Bericht von n-tv) einer Wohnung galt, aus der die ganze Zeit während der Wahlkampfrede ein grosses Transparent aus dem Fenster gehängt war, („Eure Bildung kotzt mich an“), und zweitens der Hinweis auf diese Wohnung wohl eher von einer verstörten CDU-Parteigängerin kam, dann ist dieser Einsatz nicht nur völlig unverhältnismässig gewesen, sondern sogar skandalös – zumal, wenn die Berichte zutreffen, dass der „verdächtige Gegenstand“ nicht die später (!) in der Wohnung gefundenen Spielzeugwaffen waren, sondern angeblich nur ein Fernglas.
Seit wann hängen potentielle Attentäter schliesslich Protestbanner aus dem Fenster, damit man sie besser identifizieren kann? Der Vorgang zeigt, wie nervös die gestern auftretenden und bewachenden Personen waren, weil sich die Merkel-Show zu einem grossen Desaster für die CDU entwickelte. (Siehe hierzu z.B. Berichte bei SPON oder ZEIT-online)
Für die Betroffenen, die den SEK-Überfall über sich ergehen lassen mussten, war das alles aber bestimmt gar nicht komisch. Auch für die in den anderen Wohnungen. Am Besten man lässt sich demnächst gar nicht mehr am Fenster blicken, wenn Mächtige auftreten. Bei Besuchen des US-Präsidenten wird das ja schon seit längerer Zeit so gehandhabt.