01.12.2021Falken-Bildungswerk
Racial Profiling
Die (Vor-)Sortierung von Verdachtsfällen durch Polizist*innen, die Durchführung von Kontrollen an Staatsgrenzen, Flughäfen, Bahnhöfen usw., die Erhebung von Anklagen auf der Grundlage äußerlicher Merkmale wie der Religion, der Herkunft etc. und die Ausübung von Gewalt erscheinen als Verstoß gegen das Diskriminierungsverbot und den Gleichbehandlungsgrundsatz des Grundgesetzes. In diesem Sinne beschweren sich meist auch die Betroffenen rassistischer Maßnahmen über die Praxis der Behörden. Andere Staatsbürger*innen finden, dass es schon irgendwie die Richtigen treffe. Die inkriminierten Behörden argumentieren vor Gericht, dass sie anders ihrem gesetzlichen Auftrag gar nicht nachkommen könnten.
Kritische Polizist*innen und republikanisch denkende Bevölkerungsteile beharren dagegen darauf, dass der bewaffnete Arm des Staates die Durchsetzung seines gesetzlichen Auftrages auch ohne Diskriminierung hinkriegen müsse. Frustrierte Polizist*innen, die den staatlichen Auftrag der Durchsetzung der Rechtsordnung zur persönlichen Berufung verinnerlicht haben, sehen dagegen zunehmend im rechtsstaatlichen Procedere und den aufenthaltsrechtlichen Bestimmungen der BRD eine Verhinderung ihres „eigentlichen“ Auftrags, Staat und Volk (vor wem?) zu schützen. Rechtsradikale (Chat-)Gruppen, Netzwerke und Geheimbünde gewinnen an Attraktivität bei einigen Vertreter*innen des staatlichen Gewaltmonopols – und unterhöhlen es dadurch unfreiwillig ein wenig.
In der Veranstaltung wird untersucht und diskutiert, was Racial Profiling ist, warum es – allen moralisierenden Appellen und Verurteilungen zum Trotz – irgendwie nicht verschwindet, wie die oben skizzierten Standpunkte („Perspektiven“) zu erklären und wie sie zu beurteilen sind.
Referent:
Prof. Dr. Arian Schiffer-Nasserie ist als Professor für Sozial- und Migrationspolitik an der Ev. Hochschule in Bochum, tätig.
Weitere Infos: e-Flyer zur Veranstaltung
Der Online-Workshop wird mittels der Plattform „Zoom“ durchgeführt. Nach einer Anmeldung an anmeldung@fight4democracy.de, werden die Zugangsdaten per E-Mail versendet.
Es gelten die Anmeldebedingungen unter www.fight4democracy.de. Für die Anmeldung werden die folgenden Angaben benötigt: Vor-/Nachname und die E-Mailadresse. Der Anmeldeschluss ist am 02.12.2021, 18:00 Uhr.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Bildungsreihe „Fight for Democracy“ statt und wird finanziert u.a. aus Mitteln der Städte Solingen und Wuppertal und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie Leben!“ und des Landesprogramms „NRWeltoffen“.
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