Süß statt bitter!

Orangen ohne Sklaverei und ohne Gift - darum geht es bei der ökumenischen Aktion "Süß statt bitter". Mehr Infos gibt es am 3. November in Ronsdorf.

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Orangen ohne Sklaverei und ohne Gift – darum geht es bei der Aktion „Süß statt bitter“. Ökumenepfarrer Matthias Schmid stellt sie am 3. November in Ronsdorf vor.

In Süditalien hat die Orangenernte gerade in der Winterzeit Hochkonjunktur. Viele Erntehelfer schuften allerdings für einen Hungerlohn – etwa 25 Euro für einen langen Tag knochenharter Arbeit. Sie hausen unter erbärmlichen Bedingungen in Zelten, Containern oder baufälligen Hütten. Weil große Konzerne und Handelsketten den Preis diktieren, müssen viele kleinbäuerliche Betriebe ihre Orangen für einen Preis verkaufen, der kaum die Kosten für das Pflücken abdeckt.

Der Verein „SOS Rosarno“ in Kalabrien setzt diesem menschenunwürdigen System etwas entgegen. Er zahlt Bauern einen fairen Preis und ermöglicht Saisonkräften eine menschenwürdige Arbeit. Er beschäftigt Migranten mit regulären Arbeitsverträgen, zahlt ihnen Tariflöhne sowie Sozialbeiträge. Der Verein vertreibt Orangen nur von Betrieben, die ökologisch produzieren, und organisiert den Verkauf an Bioläden und Gruppen solidarischen Konsums. Einen Zwischenhandel gibt es nicht.

Aktion in Westfalen und Solingen erfolgreich

Aus Westfalen kam die Idee im letzten Jahr unter dem Slogan „Orangen – süß und bitter“ nach Solingen. Nun hat sich auch in Wuppertal ein „Orangennetzwerk“ über die „Naturfreunde Wuppertal“ gegründet. So können etwa im Unverpacktladen „Ohne Wenn und Aber“ bis Mitte November Organen aus der Initiative SOS Rosarno bestellt und dort abgeholt werden.

Pfarrer Matthias Schmid ist im Bergischen Land für die internationale ökumenische Arbeit in den rheinischen Kirchen zuständig und Mitinitiator der Orangenaktion im Bergischen Land. Er stellt die Aktion am Donnerstag, 3. November, in Ronsdorf vor.

Sie startete 2021 zur Adventszeit, denn „fair und direkt gehandelte Orangen machen sich bestens in den Nikolaus-Stiefeln“. Rechtzeitig vor dem 6. Dezember kamen 280 Kisten mit jeweils 10 kg/56 Stück öko-fairen Orangen aus der italienischen Region Kalabrien an. Schon am ersten Ausgabetag waren zwei Drittel der Kisten auf dem Garagenhof der Ev. Jugendbildungsstätte Hackhauser Hof abgeholt worden.

Einen ähnlichen Erfolg erhofft sich die Initiative nun in Wuppertal. Am 9. November lädt sie in den Unverpacktladen ein, wo faire Orangenbestelltungen entgegen genommen werden.

Text: MÖWe Westfalen/ör-sd
Foto: MÖWe Westfalen

Termine Orangenaktion

Vortrag mit Ökumenepfarrer Matthias Schmid:
„Orangen süß statt bitter“ – im Lichte der globalen Ziele nachhaltiger Entwicklung;
3. November, 19.30 Uhr im Naturfeundehaus Ronsdorf, Lühnsfelder Höhe 7, Wuppertal

Besuch im Unverpacktladen „Ohne Wenn und Aber“:
Mittwoch, 9. November, 15 Uhr, Am Brögel 3, nahe der Loher Brücke
Anmeldungen bei Marlene Blaschke unter Telefon 0202/432850

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