04.05.2020Helge Lindh
Lindh für verantwortungsvolle Wiederaufnahme des Breitensports
Kritisiert wurden darin vor allem fehlende Planungssicherheit und Unterschiede in der Umsetzung der Schutzmaßnahmen zwischen den Bundesländern. Während Tennis etwa in fünf Ländern wieder erlaubt sei, fehle diese Genehmigung für NRW. Lindh äußerte sich im Anschluss verständnisvoll gegenüber den Anliegen der Sportvereine:
„Der Gesundheitsschutz steht immer noch an erster Stelle. Das ist allen Beteiligten vollkommen klar. Gleichzeitig wird deutlich, dass der Druck wächst, bald wieder den Sportbetrieb zu ermöglichen. Wirtschaftlich, gesundheitlich und aus sozial-menschlicher Perspektive stellen die Beschränkungen eine harte Belastungsprobe für die Vereine und ihre Mitglieder dar. Auch Sportvereine verdienen eine verlässliche Perspektive, wann der Trainingsbetrieb wieder aufgenommen werden kann. Planbarkeit und Perspektiven sind entscheidend. Wir müssen dabei differenzieren zwischen Kontakt-, Einzel- und Mannschaftssport und auf Basis der Sportler pro Quadratmeter Spiel- bzw. Trainingsfläche. Unter den Voraussetzungen der vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) erstellten Pandemiepläne sind die Voraussetzungen für die schrittweise Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs durchaus gegeben. Auf der Grundlage haben hiesige Sportvereine zum Teil detaillierte Sicherheitskonzepte entwickelt. Die Einschätzungen der Wuppertaler Sportvereine wurden gebündelt an die zuständigen Landes- und Bundesministerien und den Krisenstab des Bundes verschickt. Wir müssen auf allen politischen Ebenen für die Situation derjenigen Akteure sensibilisieren, die in der Krisen-Debatte vom Radar der Aufmerksamkeit zu verschwinden drohen. Dabei ist auf Dauer eine Beschränkung auf wenige einzelne Freiluftsportarten nicht tragbar.
Wir reden dabei jetzt nicht von Großveranstaltungen, von Wettkämpfen mit Zuschauern. Wir reden von kleinen bis mittelgroßen Sportvereinen aus den unterschiedlichsten Bereichen des Breiten- und Leistungssports. Es ist zwar wichtig, von Woche zu Woche die Risiken abzuwägen. Eine behutsame, zugleich aber langfristigere Perspektive wäre für Sportvereine, wie auch für viele Bereiche der Wirtschaft, sehr wünschenswert. Viele Sportvereine, Fitnessstudios oder Inhaber von Kampfsportschulen haben sich daher bereits eigeninitiativ um Hygienestandards und Öffnungsmodelle gekümmert. Es ist wichtig, dass diese Leistungen anerkannt und belohnt würden.
Hinzu kommt die soziale und integrative Kraft der Sportvereine. Die Vereine leisten wichtige Sozialarbeit. Viele von Ihnen machen sich tagtäglich um die Integration und Betreuung von Kindern mit komplexen sozialen oder Flucht-Hintergründen verdient. Wir müssen diese Angebote so bald es verantwortungsvoll möglich ist wieder öffnen.“
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