16.03.2013

Nach einem Wechselbad der Gefühle jubeln die Bergischen Löwen

Was für ein Handballkrimi in der Wuppertaler Unihalle! Vor 1.755 begeisterten Zuschauern konnten die Bergischen Löwen den von BHC-Coach Hinze erwarteten „härtesten Brocken der Liga“ erfolgreich knacken und sich nach einem 17:18-Pausenrückstand verdient mit 35:33 durchsetzen.

Es fing vielversprechend an für die Bergischen Löwen, die in der Anfangsphase gut mit den Gästen aus Sachsen zurecht kamen – auch auf die Versuche, Spielmacher Viktor Szilagyi über eine offensive Positionsabwehr aus dem Spiel zu nehmen, hatten die Mannen von BHC-Cheftrainer Sebastian Hinze gute Antworten, sodass nach sieben Minuten eine 5:3-Führung auf der Spielanzeige der Wuppertaler Unihalle stand.

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Einen unerklärlichen Bruch im Spiel der Hausherren nutzten die Leipziger zu einer Serie von sechs Treffern in Folge – Hinze reagierte und nahm beim Stande von 5:9 (13.) seine erste Auszeit. Zuvor hatten Emil Berggren, Kristian Nippes, Viktor Szilagyi und zweimal Richard Wöss den Ball nicht im Gehäuse von Gabor Pulay unterbringen können. Arnor Gunnarsson ersetzte den Österreicher auf der Rechtsaußenposition und Mannschaftskapitän Jan Stochl kam für Mario Huhnstock.

Die Maßnahme, seine Mannschaft mit der Zwischenansprache wieder in die Spur zu bringen, fruchtete zunächst, die Bergischen drehten den Rückstand mit viel Leidenschaft und Tempo auf 11:10 (20.). Sehenswert dabei der Treffer von Kristian Nippes zum 7:9 (14.), als er mit viel Schwung seinen Gegenspieler in der 1:1-Situation ausspielen konnte, oder der Ausgleich durch Kreisläufer Fabian Bohnert, der beim 10:10 (18.) von Emil Berggren gedankenschnell per Gegenstoß auf die Reise geschickt wurde.

Doch die Mannschaft von Uwe Jungandreas ließ sich von dem neuerlichen Lauf der Hausherren nicht aus dem Konzept bringen und konnte besonders über Matthias Gerlich aus dem Rückraum immer wieder empfindliche Nadelstiche setzen. Zudem konnte BHC-Coach Hinze auch mit dem weiteren Defensivverhalten seiner Mannschaft nicht zufrieden sein, Leipzig zeigte sich bei Abprallern gedankenschneller und kam so immer wieder erfolgreich zur zweiten Chance. Die Partie blieb spannend und die Bergischen Löwen mussten zur Halbzeit mit einem 17:18 in die Kabine.

Die 1.755 Zuschauer im Wuppertaler Löwenkäfig erlebten auch im zweiten Durchgang ein emotionales Wechselbad der Gefühle, die Führung wechselte ständig hin und her. Vor dem Beginn der Schlussviertelstunde sahen sich die Bergischen dann mit dem 26:30 (47.) dem höchsten Rückstand im zweiten Durchgang ausgesetzt und warfen nun alles in die Waagschale, um die drohende Niederlage zu verhindern. Mit einer Positionsdeckung gegen Matthias Gerlich, der im Spielverlauf auf elf Treffer kam, konnte der BHC den Wirkungsgrad des Leipziger Rückraumshooters erfolgreich eindämmen. Ab der 50. Spielminute wurde die Unihalle dann endgültig zum Tollhaus und eine Gänsehautatmosphäre trug die Bergischen Löwen so zu einem am Ende verdienten Heimsieg.

„Ich kann meine Mannschaft, die unglaublich Charakter bewiesen hat, aber auch die Zuschauer beglückwünschen, die heute ein attraktives Handballspiel gesehen haben, in dem es stets hin und her ging“, zeigte sich Cheftrainer Sebastian Hinze nach der Schlusssirene erleichtert. „Im ersten Abschnitt haben wir etwas die Konsequenz im Spiel vermissen lassen – mit der Umstellung in der Defensive und gnadenlosem Tempo hatten wir dann die entscheidenden Faktoren auf unserer Seite“, brachte der BHC-Coach den Spielverlauf kurz und knapp auf den Punkt und sparte nicht mit Lob für einen sportlich mehr als unangenehmen Gegner: „Auch wenn es Leipzig in der jetzigen Situation nicht viel hilft, so haben wir heute ein absolutes Spitzenspiel der zweiten Liga gesehen – ich bin mir sicher, dass der SC im weiteren Saisonverlauf noch schnell da unten rauskommen wird.“

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