24.10.2011M&M (Red.)
Ölberg macht den ersten Platz beim Fußball
Die Mannschaft mit den neuen Trikots
Überall sprayten die türkisch stämmigen Jugendlichen ihre Parole „Ölberg 58“ hin. Damit wollten sie ihre Doppelidentität zum Ausdruck bringen. Zum einen ihre Verbundenheit mit dem Ölberg und damit ihre Zugehörigkeit zu Deutschland und zum anderen ihre türkische Herkunft. Die Zahl „58“ ist die Provinznummer der Region Sivas in Anatolien. Die Heimat der Jugendlichen. Abgesehen von den „Graffities“ auf privaten und öffentlichen Gebäuden, die zum Unmut der anderen Anwohner führten, blockierten die Jugendlichen die zwei Bolzplätze auf dem Ölberg. Auf Grund mangelnder Beschäftigung nach der Arbeit oder der Schule, spielten sie auf den Bolzplätzen Fußball, wodurch die Jüngeren daran gehindert wurden ebenfalls ihrem Hobby nachzugehen. Diese und andere Vorfälle veranlassten, dass sich der „Förderverein Elberfelder Nordstadt“ mit den Jugendlichen befasste und die Beweggründe für das provokative Verhalten der türkischen Jugendlichen feststellte. Der größte Wunsch der Jugendlichen war es, eine eingetragene Mannschaft zu sein, die proffessionell jeden Sonntag ihre Spiele austrägt.
Die Betreuer Gencer Tecer und Thomas Weyland
Unterstützt durch Anadolu Wuppertal, den „Gegenseitige Hilfe Verein“ und dem „Fördervein Elberfelder Nordstadt“ spielen die Jugendlichen seit 2009 unter dem Namen Anadolu Wuppertal e.V. in der Kreisliga C der Herren in dem DFB Spielbetrieb. Obwohl die 23-25-Jährigen zur Zeit keinen Trainer haben sind sie Tabellenführer mit 16 Punkten. Selbst die erste Niederlage am 23.10 gegen TSV Union mit 1:2 hat das nicht geändert. Für die Nächste Saison 2012/2013 planen die Betreuer Thomay Weyland und Gencer Tecer einen Trainer einzustellen, um besser trainiert zu sein, wenn sie ab nächster Saison in der Kreisliga B spielen. Gesponsort wird die Mannschaft durch die Stadtsparkasse Wuppertal, die GWG und Dubai Oil. Der Faktor Geld spielt eine wichtige Rolle für den Fortbestand der Mannschaft und Herr Weyland sucht weiterhin aktiv nach Sponsoren.
Beim Spiel gegen TSV Union (blau)
Seitdem die Jugendlichen, oder mitlterweile jungen Erwachsenen, jede Woche zweimal auf dem Ascheplatz auf der Kaiserhöhe trainieren und Sonntags ihre Spiele austragen, hat das provokative Verhalten aufgehört. Ein weiterer Aspekt der eine Rolle spielt, ist der Vorbildeffekt der Fußballer. Ihre Eltern haben nicht an sie und ihren Wunsch Fußball zu spielen geglaubt. Doch Anadolu Wuppertal e.V. hat gezeigt, dass es machbar ist und somit den Jüngeren zum einen ihren Bolzplatz, aber vor allem ihre Träume zurückgegeben. Das die Mannschaft an Bekanntsheitsgrad gewinnt, zeigen die stetig wachsenden Besucherzahlen.
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Fotos: Mona Nielen
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