18.02.2015Georg Sander
40 Jahre „GEPA“: OB Jung würdigt „nachhaltigen und fairen Handel“
Vor einer Woche hatte der Stadtrat mit der Stimme von Oberbürgermeister Peter Jung den Weg für die Ansiedlung des wegen seiner Produktionsmethoden heftig umstrittenen Textilhändlers „Primark“ freigemacht. In dieser Woche stand ein ganz anderes Unternehmen im Mittelpunkt. Jung lud „GEPA“-Geschäftsführer Robin Roth und 14 Handelspartner aus Lateinamerika, Asien und Afrika, die sich anlässlich einer Zukunftswerkstatt in Wuppertal aufhielten, ins Rathaus ein.
Jung würdigte, dass die „GEPA“ den „nachhaltigen und fairen Handel fest etabliert“ habe. Mit dem guten Namen des Unternehmens werde auch der der Stadt in alle Welt hinausgetragen. In 40 Jahren sei „GEPA“ kontinuierlich gewachsen und dabei dem Standort Wuppertal treu geblieben. Mit der neuen Firmenzentrale habe das Handelsunternehmen den Grundstein für weitere erfolgreiche Jahre in Wuppertal gelegt.
„GEPA – The Fair Trade Company“ ist der größte europäische Importeur fair gehandelter Lebensmittel und Handwerksprodukte aus den südlichen Ländern der Welt. Die beim Handelsregister eingetragene Firma des Unternehmens lautet „Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt mbH“.
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Quellen: Stadtverwaltung, Wikipedia
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Was will OB Jung? Schön, dass der Oberbürgermeister die GEPA und damit den fairen Handel angemessen würdigt. Aber wenn er die mit ausbeuterischen und menschenverachtenden Geschäftspraktiken agierenden Textilkette PRIMARK so wie bekannt weiter protegiert, erscheint dieser Empfang doch zutiefst heuchlerisch. Lieber Herr Oberbürgermeister, ich erkenne ihr Engagement z.B. gegen Neofaschismus und andere fürchterliche Tendenzen in unserer Gesellschaft durchaus an. Aber wenn Sie es wirklich ernst meinen, seien Sie mutig und verhindern Sie die Ansiedlung von Primark am Döppersberg!