65 Jahre WSW
Stand die Anfangszeit des neuen kommunalen Unternehmens ganz im Zeichen des Wiederaufbaus, so wurden in den folgenden Jahren zahlreiche Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt, die teilweise bis heute Bestand haben.
Für die Stromversorgung gab es seinerzeit nicht nur die beiden heute noch bestehenden Heizkraftwerke Elberfeld und Barmen, sondern auch das Gemeinschaftswerk Hattingen (seit 1920) und das Kraftwerk Kupferdreh. Letzteres gehörte der Bergischen Elektrizitätsversorgungs GmbH (BEV), die zwar ebenfalls ein städtisches Unternehmen war, aber erst 1971 aufgelöst wurde. Das Hattinger Kraftwerk wurde 1984 stillgelegt, weil es nicht mehr rentabel war. Die WSW investierten dagegen mehrfach in ihre beiden Heizkraftwerke im Stadtgebiet. Mit der Beteiligung am GDF SUEZ-Kohlekraftwerk Wilhelmshaven sowie an einem Windpark in Helmstadt wurde jüngst auch wieder die eigene Erzeugungskapazität erweitert.
Eine Kohlenbahn in Barmen 1957. Über das Schienennetz der Straßenbahn wurde das Heizkraftwerk Barmen mit Kohle beliefert. Seit 1971 wird dort Erdgas als Brennstoff genutzt.
Wichtigste Neuerung in der Gasversorgung war die Umstellung auf Erdgas zwischen 1968 und 1970. Erdgas ist nach wie vor die wichtigste Heizenergie in Wuppertal. Ergänzend dazu bieten die WSW seit mehreren Jahren eine Wärmeversorgung auf Contractingbasis für Unternehmen und Privathaushalte an. Neben Erdgas können die Kunden dabei auch Holzenergie nutzen oder in Mikroblockheizkraftwerken gleichzeitig Strom erzeugen.
In der Trinkwasserversorgung setzen die WSW bzw. früher die Städte Elberfeld und Barmen seit Ende des 19. Jahrhunderts sowohl auf Grundwasser vom Rhein, als auch auf Talsperrenwasser. Neu hinzu kam 1985 als drittes Standbein die Fernwasserversorgung Große Dhünn-Talsperre, an der die WSW beteiligt sind. In Wuppertal selbst haben die WSW u.a. in große Wasserspeicher investiert. So entstand 1971-74 an der Oberbergischen Straße Wuppertals größter Trinkwasserbehälter mit insgesamt 60.000 Kubikmetern Fassungsvermögen in sechs Behältern.
Im Nahverkehr konzentrieren sich die WSW seit 1984 (Stilllegung der Straßenbahn) auf die Nahverkehrssysteme Bus und Schwebebahn. 1980 waren die WSW Gründungsmitglied des größten Verkehrsverbunds Deutschlands, des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR). 1995 begann das Mammutprojekt Schwebebahnausbau, das 2014 mit der Inbetriebnahme der ersten neuen Bahnen abgeschlossen werden soll.
Vieles, was heute für die Wuppertaler Stadtwerke selbstverständlich ist, war bei Gründung des Unternehmens noch undenkbar. Die WSW haben sich von einem städtischen Versorgungs- und Nahverkehrsbetrieb zu einem modernen Energie- und Mobilitätsdienstleister entwickelt. So gehört die WSW Energie & Wasser AG zu den führenden Anbietern von Druckluft-Contracting in Deutschland. Mehr als die Hälfte der verkauften Strommenge geht inzwischen an Industrie- und Geschäftskunden außerhalb Wuppertals. Die WSW präsentieren ihre Produkte regelmäßig auf internationalen Fachmessen, wie etwa der E-world in Essen. Sie beteiligen sich an zahlreichen innovativen Projekten, beispielsweise an einem virtuellen Brennstoffzellen-Kraftwerk, der Nutzung von Parametersonden in der Stadtentwässerung oder dem Einsatz von Hybridbussen im Stadtverkehr. Der Schwebebahnausbau war eines der größten Investitionsprojekte in Wuppertal nach dem zweiten Weltkrieg. Nicht zuletzt gehören die WSW mit rund 2500 Beschäftigten und 140 Auszubildenden zu den größten Arbeitgebern und Ausbildungsbetrieben in der Stadt. Sie engagieren sich durch den WSW Klimafonds oder als Sponsor von Sport, Kultur und sozialen Initiativen für mehr Lebensqualität und Nachhaltigkeit in der bergischen Metropole.
____________________
Quelle: WSW
Weiter mit:
Kommentare
Neuen Kommentar verfassen