Ausstellung: „Urbane Produktion“ als Chance für die Innenstadt

Wie können Innenstädte zu neuem Leben erweckt werden? Die Ausstellung „Urbane Produktion“ zeigt Ideen, wie soziales, nachhaltiges, vernetztes, innovatives und wirtschaftliches Produzieren in der Stadt aussehen könnte.

Von links: Anne Gebuhr und Oliver Francke von der Regionalagentur Bergisches Städtedreieck, Theresa Oesterwinter vom Projekt Wirtschaftsförderung 4.0, Dimitri Haak von Utopiastadt und Uta Schneider, Geschäftsführerin der BSW.
Foto: Wirtschaftsförderung

Sechs Arbeitsplätze mit Nähmaschinen laden Besucher*innen ein, direkt loszulegen. Mitmachen, Anfassen und Ausprobieren – das gehört zum Konzept der Wanderausstellung „Urbane Produktion“, die bis zum 03. September in der Rathaus Galerie zu sehen ist (2.OG). Den Ort haben die Organisator*innen vom Projekt Wirtschaftsförderung 4.0, Bergischer Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (BSW), Utopiastadt sowie Urbane Produktion.Ruhr ganz bewusst gewählt. Sie lenken den Blick auf den Strukturwandel, den Innenstädte zurzeit durchleben.

Stark auf Einzelhandel konzentrierte Zentren kämpfen mit verändertem Einkaufsverhalten der Kundschaft und der Konkurrenz durch Online-Shops. Viele leerstehende Ladenlokale und abgeklebte Schaufenster sind die Folge. Doch was wäre, wenn es wieder einen breiteren Mix aus Leben, Arbeiten, Produzieren und Einkaufen in den Städten gäbe? Wenn Leerstände nicht nur mit Einzelhandel wieder zum Leben erweckt würden, sondern mit kleinen Manufakturen, Handwerksbetrieben, Ateliers… Diese Vision wollen die Organisator*innen mit der Ausstellung wieder ins Gedächtnis bringen.

Von der „grünen Wiese“ zurück in die Städte
„Früher war urbane Produktion ein gängiges Konzept, alles fand meist in einem Haus statt. Das hat sich in der Vergangenheit immer weiter auseinanderdifferenziert“, erzählt Uta Schneider, Geschäftsführerin der BSW. „Produktion ist für viele nicht mehr im Blickfeld“, ergänzt Dimitri Haak von Utopiastadt. „Es muss nicht nur Einzelhandel in der Innenstadt geben. Viele Vorurteile, Produktion sei laut, schmutzig und benötige viel Platz, sind nicht mehr aktuell“, meint Theresa Oesterwinter von der Wirtschaftsförderung 4.0. Nicht zuletzt die Corona-Krise habe gezeigt, wie wichtig ein gesunder Mix sei.

In Wuppertal gibt es schon einige Beispiele für urbane Produktion: selbsthergestellte Seifen und Kosmetikartikel, gerösteter Kaffee, selbstgeschmiedeter Schmuck, selbstgenähte Hüte… In verschiedenen Workshops präsentieren lokale Produzent*innen ihr Handwerk und laden Besucher*innen ein, ihr Geschick zu testen. Die Vielfalt, die Wuppertal schon jetzt bietet, ist auch im Regionalregal abgebildet, das in der Rathaus Galerie steht. Über QR-Codes gelangen Smartphone-Nutzer*innen direkt zu den jeweiligen Anbieter*innen. Wo werden Sie von wem produziert? Wie kann ich die Produkte kaufen? Was ist daran nachhaltig?

Zusätzlich zur Ausstellung gibt es Vorträge und einen Diskussionsabend, rund um lokale Projekte, Wertschöpfungskreisläufe und nachhaltige Stadtentwicklung. Netzwerken, Ideen austauschen und zusammen wachsen sei die Basis für neue Konzepte urbaner Produktion, so die Organisator*innen. Besucher werden angeregt, sich zu fragen: In was für einer Stadt möchte ich in Zukunft leben?

ZUM PROGRAMM: >> Ausstellung: Urbane Produktion

 

Quelle: WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG WUPPERTAL

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