Bergisches Städtedreieck: Neustart für das Tourismusmarketing
„Keine andere Region kann so sehr ihre industriekulturelle Vergangenheit lebendig machen wie unser Städtedreieck“, stimmte Solingens Oberbürgermeister Norbert Feith die knapp hundert Gäste aus Politik, Tourismuswirtschaft und Verwaltung ein. Die Industriekultur solle in den Mittelpunkt der Tourismusanstrengungen gestellt und für Gäste erlebbar gemacht werden.
Diese Erkenntnis wird seit den Zeiten der seligen „Regionale 2006“ postuliert und hat seither nichts von ihrer Aktualität verloren. Dennoch tat sich das Städtedreieck immer schwer, unter den NRW-Tourismusregionen ein eigenes Profil zu zeigen.
Vielleicht braucht es ja die „Aufbruchstimmung“, die Veith aktuell unter den regionalen Akteuren der Tourismusbranche ausgemacht haben will, um Chancen in wirtschaftlichen Erfolg und Übernachtungszahlen umzusetzen: „Wir müssen unsere Möglichkeiten noch besser nutzen und vor allem das wirtschaftliche Potential stärker in den Mittelpunkt stellen. Das bergische Land steht anderen Tourismusregionen nicht nach. Wir können aber eigentlich noch viel mehr. Das unverwechselbare Profil dieser Region muss vermarktet werden. Wir müssen Stärken hervorheben, die andere nicht haben. Wir müssen uns strategisch aufstellen und müssen wissen, wie wir unsere Zielgruppen, z.B. Familien, „Best Ager“ und Geschäftsreisende, erreichen.“
BEA-Geschäftsführer Bodo Middeldorf sah das genauso und betonte vor allem den harten Konkurrenzkampf unter den Tourismusregionen: „Wir stehen im Wettbewerb mit anderen Regionen, die relativ weit vorne sind. Wir haben Nachholbedarf und müssen besondere Anstrengungen unternehmen. Vor allem müssen wir nach außen stärker werben und auf unsere erlebbare Industriekultur hinweisen.“
Ein neuer Masterplan, der unter der Regie der BEA vom Beratungsunternehmen „Projekt M“ erarbeitet wurde, soll den drei Städten hierzu das Fundament bauen. Die Dachmarke „Lebendige bergische Industriekultur“ ruht aus Sicht der Berater auf vier Säulen. „Aktiven“ und „Best Agern“ soll ein Aktivurlaub im Städtedreick schmackhaft gemacht werden. Hier spielen zum Beispiel Rad- und Wanderwege wie Samba- und Korkenziehertrasse eine wichtige Rolle. Von großer Bedeutung ist außerdem der Bereich MICE, übersetzt aus dem Beraterdeutsch sind darunter Konferenzen (Meetings), Anreiz- und Belohnungsreisen (Incentives), Kongresse (Conventions) und Veranstaltungen (Events) zu verstehen. „Industriekultur pur“ ist die dritte Säule, also alles, was die industrielle Vergangenheit sichtbar macht, wie zum Beispiel das Museum für Frühindustrialisierung in Wuppertal oder das Werkzeugmuseum in Remscheid. Die vierte Säule ist der Bereich des Städte- und Kulturtourismus.
Aus sicht der Berater müssen im Bereich des Tourismusmarketings aktuelle Trends aufgegriffen werden, wie etwa Handy-Applikation, die den Touristen durch die Region führen.
Dr. Heike Döll-König, Leiterin des Dachverbandes „Tourismus NRW“, sieht das Städtedreieck mit dem neuen Masterplan auf dem richtigen Weg: „Ich finde richtig klasse, was Sie hier entwickeln. Die Zielsetzungen, die erarbeitet wurden, können auf das ganze Land abstrahlen. Sie haben es geschafft, Ihr wirtschaftliches Profil mit touristischen Zielsetzungen zu kombinieren.
Im Anschluss stellte Jörg Illigen, Agentur Illigen Wolf Partner, den neuen optischen Auftritt für das Tourismusmarketing des Städtedreiecks vor, der gemeinsam mit den Kollegen vom Büro Longjaloux entwickelt wurde. Die Städte werden durch drei Balken symbolisiert. Neben dem Logo der „Bergischen Drei“ stehen die Städte in alphabetischer Sortierung und in umgekehrter Reihenfolge ihrer touristischen Bedeutung:
Die neuen Brüschüren der „Bergischen Drei“ setzen ganz auf starke Bilder:
Ein Tourismusführer ist bereits gedruckt und wurde am Montag vorgestellt:
Die Homepage soll in Kürze folgen:
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Fotos: Georg Sander
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Also nichts gegen die Beratungsagentur „Projekt M“, die ich nicht kenne und der ich auch jegliche Projekte gönne! Aber wieso muss sich die Bergische Entwicklungsagentur denn beraten lassen? Ich dachte es wäre ihre eigene Aufgabe die Region nach vorne zu bringen und Ideen zu entwickeln? Wenn die es selber nicht können, warum gibt es die dann überhaupt? Wie viele Leute sind dort nochmal?
Und wenn schon Aufträge vergeben werden, weil man offensichtlich nicht selber auf die o.g. Ideen gekommen ist, warum werden derartige Projekte nicht an regionale Akteure vergeben? Gibt es denn den „Masterplan“ irgendwo zum Download?
Immerhin wurden das Logo und die bunten Broschüren in Wuppertal erstellt. Auch hier scheint es bei kompetenzhoch3 keine eigene Kompetenz zu geben?! Bemerkenswert!