02.02.2019Frank Müller
Die Inflation zieht wieder an. Können Immobilien schützen?
Ob dies tatsächlich so ist und welche Immobilien Inflationsschutz bieten könnten analysieren wir hier für Sie.
Die gebeutelten Sparer in Deutschland erhalten im Moment maximal etwa 0,65 % Zinsen auf einem Tagesgeldkonto. Real werden aus € 100.000,- bei einer Anlagedauer von einem Jahr € 98.350,-. Es wird also kontinuierlich Geld „vernichtet“. Bei langfristigen Sparbriefen bekommt man etwa 1,5 % – erleidet also immer noch Verluste.
Die größten Chancen von Inflation zu profitieren haben die Immobilieneigentümer, die ihr Haus oder ihre Wohnung noch finanziert haben, z. B. wer eine langfristige Immobilienfinanzierung mit einem Zinssatz unter 2 % abgeschlossen hat. Je größer die Differenz zwischen Schuldzins und Inflationsrate ist (solange der Schuldzinssatz kleiner ist als die Inflationsrate), desto mehr profitiert der Eigentümer – selbst dann, wenn die Preise stagnieren. Keine positive Preisentwicklung, sondern Stillstand, erlebten die Immobilienpreise in Wuppertal z. B. etwa in den Jahren 2002 bis 2012.
Vermieter können sich bedingt schützen, indem sie die Mietverträge mit sogenannten Wertsicherungsklauseln vereinbaren. Die Miethöhe passt sich dann z. B. dem Lebenshaltungskostenindex an. Damit ist man dann recht nah an der Preisentwicklung. Die Kostenentwicklungen nicht umlagefähige Aufwendungen – wie z. B. Reparaturen – lassen sich damit jedoch auch nicht einfangen.
Ältere Untersuchungen zeigen, dass bei stärker werdender Inflation die Immobilienpreisentwicklung schlechter wird. De facto erleiden die Eigentümer dann ebenfalls einen Verlust, wenn die Immobilie schon bezahlt ist. Die Verwendung des Begriffs „Betongold“ ist irreführend. Immobilien- und Goldpreise unterliegen Preisschwankungen. Insoweit ist es völlig spekulativ zu hoffen, dass die Immobilienpreisentwicklung künftig oberhalb der Inflationsrate liegt.
Die Angst der Deutschen vor Inflation resultiert noch aus Zeiten der Weimarer Republik. Sollten die Inflationsraten enorm steigen, wird der Staat eingreifen und Immobilien mit Sondersteuern oder Zwangsabgaben belegen. Wenn es also richtig rund geht hilft die Immobilie auch nicht. Schaden kann die Immobilie jedoch im Vergleich mit anderen Anlagealternativen auch nicht…
fmi Frank Müller Immobilien
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