Döppersberg: „Die Stadt muss kommunikativ alles anders machen“

Im Interview mit WZ-Lokachef Robert Maus üben IHK-Vizepräsident Jörg Heynkes und Galeria Kaufhof - Chef Jos Coenen deutliche Kritik an der möglichen B7-Sperrung und der Kommunikationspolitik der Stadtverwaltung.

Fast eine ganze Seite hat die Westdeutsche Zeitung in ihrer Wuppertaler Lokalausgabe vom Donnerstag (14.11.) für ein ausführliches Interview mit Heynkes und Coenen freigeräumt. Die beiden prominenten Wirtschaftsvertreter nehmen kein Blatt vor den Mund.

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Jos Coenen befürchtet, dass die B7-Sperrung dazu führen wird, dass Wuppertal in einigen Jahren einen schönen Döppersberg hat, „dafür aber keine funktionierende Innenstadt mehr“. Sollte die Stadt auf der Sperrung der Talachse bestehen, kündigt Coenen, der auch im Vorstand der Einzelhandels-Werbegemeinschaft „IG 1“ sitzt, den Beitritt der Händler zum Bürgerbegehren an, um Politik und Verwaltung zum Einlenken zu zwingen. Er kritisiert die Kommunikationspolitik des Rathauses. Im Arbeitskreis Döppersberg, in dem die Stadtplanung und die Wirtschaft regelmäßig zusammensitzen, würde die Verwaltung über wichtige Vorhaben nicht informieren: „Die Stadt (…) nimmt die Ängste der Bürger und der Wirtschaft nicht ernst.“

Auch Jörg Heynkes bemängelt die Öffentlichkeitsarbeit des Rathauses. Oberbürgermeister Peter Jung müsse jetzt „kommunikativ alles anders als vorher (…) machen“, fordert der Betreiber der Eventlocation VillaMedia. Wie Coenen befürchtet er im Fall der Sperrung der B7 dramatische Umsatzeinbußen für Gastronomie und Handel in Elberfeld. Damit verbunden seien auch massive Steuereinbußen für die Stadt, Investitionskürzungen der Wirtschaft und der Verlust vieler Arbeitsplätze in der City.

Jos Coenen und Jörg Heynkes betonen im WZ-Interview, dass sie ungeachtet der Diskussionen um die Verkehrsführung den Umbau des Döppersberges befürworten.

>> Zum Interview (Auszug) auf wz-newsline.

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Foto: njuuz

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Kommentare

  1. Andreas Schneider sagt:

    Man kann und will es langsam nicht mehr hören. Die Innenstadt bliebe auch bei einer SPerrung immer erreichbar, behindert wird der Durchgangsverkehr. Das trifft aber wohl kaum die Elberfelder Einzelhändler. Wenn diese jetzt schreien, dass die Innenstadt angeblich zum unerreichbaren Terrain wird, müssen sie sich auch nicht wundern, wenn weniger Informierte Menschen das dann auch glauben und nicht mehr die weiterhin erreichbare Elberfelder City anfahren. Da schneidet man sich ins eigene Fleisch, anstatt z.B. mit Baustellenaktionen o.ä. zu versuchen, die Kunden in die City zu locken. Peinlich.
    Warum interviewt man nicht mal Leute mit Ahnung, z.B. Verkehsplaner und Städteplaner. Wahrscheinlich haben die Einzelhändler auch vor Schaffung der ersten Fußgängerzonen so geredet.

    1. Wuppertalerin sagt:

      Und der Durchgangsverkehr ist gleichgültig? Haben Sie sich schon einmal die „Ausweichstrecken“ genauer angesehen? Das funktioniert hinten und vorne nicht. Es wird schon schwierig ohne Vollsperrung, wie man dem prof. und unabhängigen Gutachten aus 2008 deutlich entnehmen kann (Planfall A und Planfall B). Demnach erreichen wir an fast allen Knotenpunkten nur Qualitätsstufe „E“, an einigen sogar nur „F“- das heißt Stillstand (ohne Sperrung !).
      Wer sich beruflich 5 oder 6 mal die Woche über „Timbuktu“ von A nach B durchschlagen muss, wird sich das zum Shoppen sicherlich nicht mehr antun.
      Ich muss beruflich aus Langerfeld zum Arrenberg, zum Brill oder zum Uellendahl, mehrmals täglich wechselnd. Die „Ausweichrouten“ dazu sind lachhaft. Wer ersetzt mir den wesentlich höheren Zeitaufwand und die wesentlich höheren Spritkosten für 3 Jahre? ÖPNV scheidet aus, ich benötige beruflich größeres Gepäck.
      Zum Shoppen werde ich die Elberfelder Innenstadt leider (!) meiden. Und so denke nicht nur ich.
      Noch eines am Rande- so viele Rabattschlachten, um zu überleben, kann der kleine Elberfelder Einzelhändler gar nicht schlagen! Gewinneinbuße und Werbung kosten ihn ein Vermögen.

      1. Andreas Schneider sagt:

        Haben Sie sich auch das ausgearbeitete Konzept der Verwaltung angeschaut? Es wird nicht einfach nur eine Kreuzung gesperrt, im ganzen Umfeld werden Maßnahmen getroffen, um den Verkehr so weit es geht fließen zu lassen. niemand behauptet, es würden 3 schöne Jahre werden. Aber es wird auch kein Weltuntergang, wie manche es herbeizureden versuchen. Und 5 Jahre lang Teilsperrung wird halt auch nicht besser, dann lieber den Döppersberg schnell fertig bekommen. Das hilft auch den Einzelhändlern, von der zukünftigen Attraktivität hängt deren Umsatz nämlich auch ab.

        1. Wuppertalerin sagt:

          Das ausgearbeitete Konzept habe ich mir selbstverständlich ausgiebig angesehen, aber auch mit dem Konzept aus 2008 verglichen- und bei diesem Vergleich ergeben sich da offensichtliche Schönfärbereien.

          1. Fast Foot sagt:

            Vorschlag: Einfach mal eine Testphase starten und die B 7 in der 2. Dezemberwoche in beide Fahrtrichtungen voll sperren. Dann haben wir einen wirklich realistischen Eindruck.

            Am Hofkamp, in der Höhe des großen Supermarktes, gibt es an jedem Freitagabend, vor Feiertagen und insbesondere im Winter schon jetzt regelmäßig Rückstau. Ausweichmöglichkeit ist die B 7 !!!

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