Editorial Bergische Blätter 20.2011

Ein Kommentar von Silke Nasemann

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Was passiert mit der bergischen Wirtschaft? Das ist eine Frage, die derzeit viele Menschen umtreibt. Denn die Konjunkturumfragen lassen darauf schließen, dass zwar mit einem (leichten) Rückgang zu rechnen ist, die Zahlen bis zum Ende des dritten Quartals aber durchaus gut sind.
Das erinnert eklatant an das Jahr 2008, als es der bergischen Wirtschaft ebenfalls sehr gut ging, weil man sich zuvor mehr oder weniger gesundgeschrumpft hatte. Doch mit dem Konkurs der amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers im September rutschte auch das Bergische Land – erst Solingen, dann Wuppertal und als letztes Remscheid – in die Krise. Nun gehen die Zahlen laut Konjunkturumfrage der bergischen Industrie- und Handelskammer in Solingen und Remscheid wieder leicht zurück – wenn sie auch noch weit im Plus liegen und Remscheid damit beide Schwesterstädte noch überholt. Aber das könnte bereits eine Warnung sein.
Was kann man tun, um dem nächsten Rutsch nach unten sinnvoll zu begegnen? Am Personal festhalten, vielleicht auch wieder mit dem durchaus erfolgreichen Instrument der Kurzarbeit, dürfte vor allem für die Unternehmen wichtig sein, die schon jetzt Probleme haben, Stellen neu zu besetzen. Und vielleicht nutzen dann doch mehr Firmen die Gelegenheit, ihr Personal in ruhigeren Zeiten zu qualifizieren. In der letzten Krise stand das Angebot der Agenturen für Arbeit offen, aber kaum ein Unternehmen hat zugegriffen.
Aber halt: Noch gibt es keine Krise, sondern nur die Sorge um die Weltwirtschaft und den Euro. Deshalb wollen wir auch keine solche heraufbeschwören, sondern die guten Zahlen des Bergischen Landes wohlwollend zur Kenntnis nehmen.

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