12.05.2014Georg Sander
Ein Wuppertaler ist neuer DGB-Chef
Er war der gemeinsame Kandidat der acht Einzelgewerkschaften des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Hoffmanns Wahl galt von vornherein als sicher, denn einen Mitbewerber um den Posten des formal obersten deutschen Arbeitnehmervertreters gab es nicht. Er folgt auf Michael Sommer, der nach zwölf Jahren in den Ruhestand geht.
Nach eigener Aussage sieht Hoffmann es als seine wichtigste Aufgabe an, den Ruf des DGB aufzupolieren. Gewerkschaften dürften nicht das Image der Ewiggestrigen und Bremser haben, zitiert ihn die „Zeit“. Im Fokus des „fröhlichen Funktionärs“ („Zeit“) steht außerdem die Verbesserung der Arbeitsbedingungen älterer Menschen.
Zur Zeit pendelt der 58-Jährige zwischen seiner Heimatstadt und Brüssel hin und her. Wuppertal will er auch nach seiner Wahl zum obersten deutschen Gewerkschafter die Treue halten, verriet er dem WDR.
1972 trat Hoffmann der SPD sowie der IG Chemie-Papier-Keramik (seit 1997 IG Bergbau, Chemie, Energie, IG BCE) bei. Bei der Hoechst AG war er als Groß- und Außenhandelskaufmann tätig. Nach dem Zivildienst am Klinikum Wuppertal studierte er an der Gesamthochschule Wuppertal mit dem Abschluss 1982 als Diplom-Ökonom. Nach Tätigkeiten als Assistent beim Wirtschafts- und Sozialausschuss (WSA) der Europäischen Gemeinschaft in Brüssel und als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Gesamthochschule Wuppertal arbeitete er ab 1984 bei der Hans-Böckler-Stiftung und war dort bis 1994 Leiter der Abteilung Forschungsförderung.
Von 1994 bis 2003 war er Direktor des Europäischen Gewerkschaftsinstituts (EGI), danach stellvertretender Generalsekretär des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB). Ab 2009 leitete er den Landesbezirk Nordrhein der IG BCE. Im Oktober 2013 folgte die Wahl zum Mitglied des Geschäftsführenden Bundesvorstandes des DGB. Am 15. Januar 2014 nominierten ihn die Vorsitzenden der acht Mitgliedsgewerkschaften des DGB offiziell zum Nachfolger von Michael Sommer.
Hoffmann sitzt in Aufsichtsräten mehrerer Unternehmen, unter anderem der Bayer AG. Er ist Witwer und hat zwei erwachsene Kinder.
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Quellen: WDR.de, Zeit.de, Wikipedia
Foto: DGB
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