22.06.2016Redaktion
Erste elektronische Bestellplattform für Personen mit Handicap bundesweit
Es sind nur wenige Klicks auf dem Smartphone, Tablet oder Computer, die Senioren und Menschen mit Behinderung uneingeschränkte Mobilität ermöglichen. Über eine entsprechende App können sie rund um die Uhr ein Fahrzeug bestellen, welches ihren persönlichen Ansprüchen gerecht wird und so selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Ob Rollstuhl oder Rollator, Begleitpersonen oder bestimmte Hilfsmittel sowie Serviceleistungen – all diese Zusatzwünsche werden berücksichtigt.
Zum 1. Juli 2016 bietet die Sonnenschein Personenbeförderung GmbH aus Wuppertal nämlich ein bislang einzigartiges Pilotprojekt an: Über die elektronische Bestellplattform tauga sollen wie bei einer herkömmlichen Taxi-App Fahrtenwünsche aufgegeben werden können. Der Clou daran: Zusätzlich kann man diverse Serviceleistungen hinzubuchen, welche die besonderen Bedürfnisse von Senioren und Menschen mit Behinderung berücksichtigen und die bislang von den vorherrschenden Mobilitätsangeboten nicht immer ausreichend abgedeckt werden können.
Mit wenigen Schritten kann über tauga eine Fahrt für eine Gruppe von Rollstuhlfahrern und deren Begleitpersonen genauso gebucht werden, wie der notwendige Platz für Rollatoren oder andere Hilfsmittel. Besonders für die Überwindung nicht barrierefreier Bereiche können Begleitpersonen als Tragehilfe sowie die notwendige Ausrüstung in Form von Treppensteigern oder Tragestühlen bequem mit geordert werden. Eine sichere Begleitung von „Tür zu Tür“ ist dabei ebenso wählbar.
Der Buchungsprozess erfolgt dabei bequem über das Smartphone, das Tablet oder den Computer. Anders als über ein zeitaufwändiges Telefonat mit möglichen Sprachbarrieren und Wartezeiten kann so an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr eine kostenfreie Bestellung erfolgen. Kunden erhalten werktags innerhalb von 30 Minuten eine Bestätigung über ihren Auftrag und können über diesen Weg eine Fahrt auch unproblematisch stornieren. In den Fällen, in denen ein Kunde aus bestimmten Gründen nicht selbst über die tauga-Plattform bestellen kann, besteht eine Bestellmöglichkeit durch Dritte, sodass auch dieser Personenkreis das Angebot nutzen kann.
Vergleichbare Bestellplattformen wie tauga – welches von der Sonnenschein Personenbeförderung GmbH entwickelt und zum Patent angemeldet wurde – gibt es bisher für diese Kombination von Beförderungs- und Serviceleistungen weltweit nicht. Wuppertal wird daher die erste Stadt sein, die das Angebot im Rahmen eines Pilotprojektes ab dem 1. Juli 2016 anbietet. Zunächst wird es in einer Testphase nur von festgelegten Personengruppen genutzt werden können. Spätestens Ende 2016 soll tauga dann aber mit nochmals erweiterten Funktionen für alle Wuppertaler zur Verfügung stehen.
Zu den Kundengruppen werden dann auch Patienten gehören, weshalb tauga dann besonders für Geschäftskunden wie Krankenkassen, Seniorenheime und Praxen geeignet ist. Hier können bereits bestehende Bestellprozesse optimieren werden. Soweit es andere Interessenten aus dem Taxi- und Mietwagensektor als auch Investoren für dieses Projekt geben sollte, ist ebenfalls in naher Zukunft ein bundesweiter Einsatz von tauga geplant.
Quelle: Pressemitteilung Sonnenschein
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Eigentlich eine gute Sache- es sollte aber nicht der Eindruck entstehen, Anspruchsberechtigte seien nun zeitlich unabhängig mobil. Tatsächlich heißt es auf der Seite der Stadt Wuppertal:
„Anspruchsberechtigte können den Fahrdienst der Firma Sonnenschein Personenbeförderung GmbH für bis zu acht Doppelfahrten (hin + rück) für Fahrten innerhalb der Stadt Wuppertal buchen.“
BIS ZU acht Fahrten, um am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können- innerhalb welchen Zeitraumes? Pro Monat, pro Jahr? Hier fehlt die Angabe. Der Betroffene muss also weit im voraus planen, an welchen Aktivitäten im Rahmen der gesellschaftlichen Teilhabe er teilnehmen kann bzw. darf..
Und wie sieht es aus, wenn man z. B. an einem Familienfest außerhalb Wuppertals teilnehmen möchte? Ein Empfänger von Grundsicherungsleistungen nach SGB Xll kann dies nicht finanzieren… Echte Mobilität und Teilhabe sieht anders aus…