IHK: Land muss Kiesbergtunnel sanieren

Die Bergische Industrie- und Handelskammer fordert in einem Schreiben an das NRW-Verkehrsministerium eine baldige Instandsetzung des maroden Tunnels.

„Aus unserer Sicht ist eine schnelle Sanierung des Tunnels unbedingt erforderlich. Die jetzige Teilsperrung kann nur eine kurzfristige Übergangslösung sein. Eine Sanierung wäre auch der sinnvollste Beitrag zur Verkehrssicherheit.“ Das betonen IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Wenge und IHK-Verkehrsexperte Thomas Wängler in einem Brief an NRW-Verkehrsstaatssekretär Horst Becker. Anlass ist die bevorstehende Sperrung des Kiesbergtunnels für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen.

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Schon diese Teilsperrung habe beachtliche negative Auswirkungen auf die verkehrliche Situation in Wuppertal. Gleichzeitig werde so die Befürchtung genährt, dass das Land auch eine endgültige Vollsperrung in Erwägung zieht. „Dies wäre allerdings ein Schritt, der fatale Auswirkungen haben würde“, so die IHK-Vertreter. Der Kiesbergtunnel sei die wichtigste Verbindung zwischen der Wuppertaler Innenstadt und der A 46 und entlaste sowohl die Autobahn als auch deren innerstädtische Zufahrtstraßen und die B 7. Vom Tunnel profitierten vor allem auch die Bewohner Elberfelds, denn er sorge für weniger Schadstoff- und Lärmbelastungen in dicht besiedelten Innenstadtgebieten.

Die jetzt aus dem Tunnel verdrängten circa 1000 Lkw pro Tag würden nicht nur den Verkehrsfluss auf den innerstädtischen Straßen und der A 46 weiter verschlechtern, sondern auch zu einer Zunahme der Schadstoffbelastung im westlichen Teil Wuppertals führen. Die Teilsperrung konterkariere deshalb alle diesbezüglichen Reduzierungsversuche. Es sei schwer nachvollziehbar, warum die Landesregierung einerseits eine Umweltzone mit strengen Bestimmungen für Pkw einführe, andererseits aber mit der Teilsperrung des Tunnels dafür sorge, dass sich die Zahl der durch die Innenstadt fahrenden Lkws erhöhe und Umwegfahrten notwendig würden. Auch alle Bemühungen, die Lärmbelastung für die Bürger insbesondere an Hauptverkehrsachsen zu verringern, würden dadurch erschwert.

Dazu komme, dass bereits im nächsten Jahr die „heiße Phase“ des Döppersberg-Umbaus beginnen solle. Durch die dafür notwendigen verkehrlichen Maßnahmen würden genau die innerstädtischen Straßen und Plätze besonders belastet, über welche durch die Tunnelteilsperrung alle zusätzlichen Lkw fahren müssen.

Die notwendige Sanierung sollte möglichst nicht mit einer Komplettsperrung des Tunnels verbunden sein. Sollte sich dies aus bautechnischen Gründen absolut nicht vermeiden lassen, müsse sie zumindest sinnvoll in den Zeitplan des Döppersberg-Umbaus eingepasst werden, um die negativen verkehrlichen Auswirkungen möglichst gering zu halten.

„Eine endgültige Schließung des Tunnels kann keine Option sein. Sie würde für Wuppertal eine drastische Verschlechterung der innerstädtischen Verkehrssituation bedeuten. Das Wuppertaler Straßennetz wäre nicht in der Lage, die zusätzlichen 17.000 Fahrzeuge pro Tag dauerhaft zu bewältigen. Staus, Verkehrsstillstand und deutlich erhöhte Schadstoffwerte in den Stoßzeiten wären programmiert“, so Wenge und Wängler abschließend.

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Quelle: IHK W-SG-RS
Foto: Georg Sander

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