IHK: Titel des beratungsresistentesten Oberbürgermeisters

Die Wertschätzung über die Stadtspitzen der Städte Wuppertal, Solingen und Remscheid hat sich bei der IHK Wuppertal-Solingen-Remscheid allem Anschein nach weiter zum Schlechten entwickelt.

Die Wertschätzung über die Stadtspitzen der Städte Wuppertal, Solingen und Remscheid bei der IHK Wuppertal-Solingen-Remscheid geht zwischenzeitlich noch wesentlich weiter, als es die bergische IHK schon in ihrer Medieninformation Nr. 81/2010 vom 06.10.2010 verfasst hatte (siehe „IHK: Vollmundige Erklärungen bergischer Stadtspitzen“).

Da Oberbürgermeister bergischer Großstädte offensichtlich ohne zuerst die Einvernahme der IHK Wuppertal-Solingen-Remscheid einzuholen am Rande der EXPO REAL in München und auch danach weiter ihr Interesse an der Gründung einer „Metropolregion Rheinland“ bekundet haben, ist diese IHK offenbar verärgert und scheint dies auch öffentlich kommunizieren zu müssen.

Bei der IHK-Pressekonferenz zur aktuellen Konjunkturumfrage am 7. Oktober 2010 hat sich IHK-Präsident Friedhelm Sträter wohl folgendermaßen geäußert: „Erst einmal müssten sich die Stadtchefs mit der IHK Wuppertal-Solingen-Remscheid und der Bergischen Entwicklungsagentur zusammensetzen.“ (siehe „Als Solinger am dichtesten am Rhein“, ST vom 08.10.2010). Wer soll hier nach wem angeblich erst einmal was müssen?

Bei der gleichen IHK-Pressekonferenz hat sich IHK-Präsident Friedhelm Sträter zudem bezüglich der Kommunalfinanzen dann wohl auch noch folgendermaßen geäußert: „Die drei bergischen Oberbürgermeister streiten sich um den Titel des beratungsresistentesten Oberbürgermeisters.“ (siehe „Wuppertaler Wirtschaft stellt wieder ein“, WZ vom 08.10.2010). Wer streitet sich hier nach wem angeblich um welchen Titel?

Dabei muss man allen drei bergischen Stadtspitzen zugute halten, dass sie sich kostenträchtige Einrichtungen oder Bevölkerungsteile eben nicht entledigen können, wie es Unternehmern in Einzelfällen mit kostenträchtigen Einrichtungen oder Beschäftigtenteilen durchaus gelingen kann. Wobei im Besonderen für die Wuppertaler Stadtspitze gilt, dass sie eine umsichtig agierende Wirtschaftsförderung verständlicherweise nur sehr ungern gegen eine umstrittene Entwicklungsagentur eintauschen möchte.

Über die andauernde Forderung der IHK Wuppertal-Solingen-Remscheid für eine bergische Wirtschaftsförderung unter der Obhut der Bergischen Entwicklungsagentur GmbH in Solingen sind ja hitzige Streitereien zwischen der IHK Wuppertal-Solingen-Remscheid und der Stadt Wuppertal entstanden (siehe „Corporate Identity des Bergischen Städtedreiecks?“), die scheinbar bis heute andauern.

Die über Pressemedien kommunizierten IHK-Kommentare über Handlungen demokratisch legitimierter Kommunalvertreter im bergischen Städtedreieck deuten auf ein seltsam verzerrtes IHK-Selbstverständnis hin. Nicht ansatzweise sind solche Aussagen von regionalen Arbeitgeberverbänden im Bergischen Land mit ihren freiwilligen Mitgliedsunternehmen zu hören! Durch die Haltung und das Verhalten der IHK Wuppertal-Solingen-Remscheid in Person des aktuellen IHK-Präsidenten drängen sich eine Reihe verschiedener Fragestellungen auf:

Um welchen Titel bewirbt sich dieser IHK-Präsident mit solchen Aussagen selber?

Können irgendwelche sonstigen Aussagen der IHK Wuppertal-Solingen-Remscheid bei solchen Aussagen des aktuellen IHK-Präsidenten noch halbwegs ernst genommen werden?

Wie lange wollen sich die Industrie- und Handelsunternehmen im Bergischen Städtedreieck als gesetzliche IHK-Pflichtmitglieder noch in solcher Art und Weise repräsentieren lassen?

Entsprechen diese IHK-Aussagen wirklich der Haltung, dem Verhalten und dem Handeln der Mehrheit oder einem größeren Anteil der über 36.500 gesetzlichen IHK-Pflichtmitgliedsunternehmen des Bergischen Städtedreiecks?

Wie lange wollen – vor allen anderen – die IHK-Vollversammlungsmitglieder diese Aussagen in ihrem Namen noch so weiter laufen lassen und trotz des sich deutlich aufdrängenden Handlungsbedarfs allem Anschein nach weiter passiv verbleiben?

Oder wird stattdessen der IHK-Präsident wenigstens die Konsequenz besitzen, die allem Anschein nach bisher undementierte Äußerung „Die drei bergischen Oberbürgermeister streiten sich um den Titel des beratungsresistentesten Oberbürgermeisters.“ (siehe „Wuppertaler Wirtschaft stellt wieder ein“, WZ vom 08.10.2010) zum Thema der Kommunalfinanzen der bergischen Großstädte in seinem Part „Sicht der Wirtschaft“ beim IHK NRW – Forum „Sind die Kommunalfinanzen noch zu retten?“ am 22.11.2010 in der Historischen Stadthalle Wuppertal zu wiederholen?

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