IHK-Umfrage: Die Lage ist noch gut, aber die Stimmung trübt sich ein

Steigende Energiekosten, ungünstige wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen, hohe Arbeitskosten und die Entwicklung der Inlandsnachfrage treiben den Unternehmern im Bergischen Land die Sorgenfalten auf die Stirn.

„Die aktuelle konjunkturelle Lage der bergischen Wirtschaft ist überwiegend noch gut. Die Stimmung trübt sich aber ein, weil viele Unternehmen erwarten, dass sich ihre Geschäfte weniger günstig entwickeln werden.“ Mit diesen Worten fasste Friedhelm Sträter, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Wuppertal-Solingen-Remscheid, heute das Ergebnis der jüngsten IHK-Konjunkturumfrage zusammen. An dieser hatten sich rund 400 Unternehmen mit 22.000 Beschäftigten beteiligt.

Der Geschäftslageindex hat sich in den vergangenen Monaten abgeschwächt. Im Städtevergleich liegt Remscheid vor Wuppertal und Solingen. „Die Unternehmen erwarten sinkende Umsätze und Erträge. Deshalb sollen die Investitionen nicht mehr ausgeweitet werden, sondern auf dem bisherigen Niveau verbleiben. Zudem werden vor allem Rationalisierungsinvestitionen geplant. Bei den Beschäftigten wird eher an Abbau gedacht“, so Sträter. Immerhin: Die Zahl der Ausbildungsplätze dürfte weiter zunehmen, allerdings weniger stark als bisher.

In der Industrie sei die aktuelle Lage noch gut, die Betriebe berichteten beispielsweise über gute Umsätze und Erträge. Auch der Export ist – im Gegensatz zum Landestrend – im Bergischen kräftig gewachsen. Sehr positiv sei auch die Situation im Kreditgewerbe, das über eine hohe Kreditnachfrage berichtet, insbesondere im Firmengeschäft. Die bergischen Einzelhändler schätzen ihre Lage weiterhin als befriedigend und immerhin etwas besser als im Frühjahr ein. Auch der Großhandel kann sich weiter über gute Geschäfte freuen. Sogar das Gastgewerbe hält seine Lage jetzt überwiegend für befriedigend. Sehr erfreulich sieht es bei den produktionsorientierten Dienstleistern aus. Jeweils die Hälfte berichtet über eine gute oder befriedigende Geschäftslage. In dieser Branche soll deshalb auch künftig beim Personal und den Investitionen eher noch expandiert werden. Schlusslicht bleibt das Verkehrsgewerbe, wo der bisherige Abwärtstrend weitergeht. Fast 80 Prozent der Betriebe berichten von stagnierenden oder gesunkenen Umsätzen, knapp die Hälfte auch von rückläufigen Erträgen.

„Als größtes Konjunkturrisiko wird die Energie- und Rohstoffpreisentwicklung genannt. Jedes zweite Unternehmen hält darüber hinaus die wirtschaftspolitischen Rahmen­bedingungen, die Arbeitskosten oder die Entwicklung der Inlandsnachfrage für bedenklich. Der Fachkräftemangel oder Finanzierungsfragen spielen dagegen kaum eine Rolle“, so Sträter abschließend.

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Quelle: IHK W-SG-RS

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