Immobilienmarkt Wuppertal

Freistehende Einfamilienhäuser, Reihenhäuser und Eigentumswohnungen wurden in den vergangenen Monaten preislich attraktiver, während sich die Wohnungsmieten auf einem stabilen Niveau hielten. Wer jetzt in der Schwebebahnstadt von der Miete ins Eigentum wechselt, der kann im Schnitt – je nach Lage und Ausstattung- bis zu 11 Prozent günstiger als im Vorjahr Eigentümer werden. Darauf weist der Immobilienverband IVD-West hin.

Wohnimmobilienmarkt Wuppertal
Für ein gebrauchtes, freistehendes Eigenheim in guter Lage wie an den Wuppertaler Nord- und Südhöhen muss man etwa 315.000 Euro einrechnen, etwa 2 Prozent weniger als im Vorjahr. Bei sehr gut ausgestatteten Häusern an stark nachgefragten Standorten gaben die Preise leicht nach: von 420.000 auf 410.000 Euro. Nur wenige Häuser erzielen weitaus höhere Verkaufspreise. Hohe Nebenkosten sind eine weitverbreite Schwierigkeit, die hochpreisige Immobilien mit sich bringen. Ein Schwimmbad oder ein großes und damit pflegebedürftiges Grundstück mit über 2.000 Quadratmetern sind langzeitig sehr kostspielig in der Unterhaltung. Viele mittelständische Unternehmer im Bergischen haben sich zwischen der späten Adenauer-Era und den frühen 1980er Jahren derart großzügige Villen gebaut. Moderne Wirtschaftsstrukturen, die auch von Führungskräften Flexibilität fordern, geben kaum Spielraum, um solch luxeriöse Anwesen privat zu unterhalten, besonders bei mittelständischen Unternehmen. Der derzeitig noch dominierende Überschuß von Luxusimmobilien schafft einen leichten Preisverfall.
Innerstädtische Eigenheimen und Eigentumswohnungen sind, vorzugsweise im architektonisch ansprechenden Briller Viertel, sehr gut nachgefragt. Der bundesdeutsche Trend der „Stadtflucht“ ist auch im Bergischen Land ein wichtiger Faktor für die Immobilienpreisentwicklung. Die gute innerstädtische Infrastruktur mit Verkehrsmitteln, medizinischer Versorgung und eine Vielfalt an Einkaufsmöglichkeiten schaffen eine langfristige Sicherheit und Attraktivität, flexibel, versorgt und zentral zu leben. Eine dem Denkmalschutz angepasste weitere Bebauung in hochwertiger Ausführung im Briller Viertel zuzulassen, wie derzeit angedacht, befürwortet der IVD West.
Dass Neubaumaßnahmen sowohl bei Eigentumswohnungen als auch bei Eigenheimen auch im hochpreisigen Bereich ihre Abnehmer finden, so fern Qualität und Architektur stimmen, kann man an mehreren Stellen in der Stadt derzeit erkennen.

Den Gesamtmarkt jedoch betrachtend sind Eigentumswohnungen in Wup-pertal preislich reizvoller geworden. Mit Rückgängen von sieben bis 11 Prozent, ist der Markt auch für Kleinanleger lukrativer geworden. Das derzeit viel diskutierte Haushaltssicherungskonzept steigert nach Ansicht der Makler zwar nicht die Attraktivität der Stadt, hat aber keinen direkten Einfluss auf die Immobilienpreise.
Allerdings ist ein neuer Trend zu beobachten:Für  viele Immobilienbesitzer können die Börsennachrichten derzeit gar nicht schlecht genug sein. Mit jeder Meldung über einen drohenden Wertverfall des Euro und der wach-senden Gefahr einer Inflation steigt die Nachfrage nach Sachwerten ,sodass in diesem Bereich wieder vermehrt Kapitalanleger zu finden sind.Man erwartet,dass die Sachwerte zukünftig die Gewinner der unsicheren Lage an den Kapitalmärkten sein werden und damit die Nachfrage und die Preise steigen.Im Vergleich mit anderen Kapitalanlagen besitzt die Immobilie schon seit längerem höhere Renditen.

Für sehr gute Lagen wie am Toelleturm oder im Briller- und Zooviertel muss man in diesem Jahr 1.350 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche einrechnen. Bei besonders hochwertigen Wohnungen können die Preise einhundert oder zweihundert mehr pro Quadratmeter liegen. Allgemein sind die Preise in guten und sehr guten Lagen um sieben Prozent gesunken; damit bietet sich eine sehr gute Gelegenheit für Anleger zum investieren.
Die Wohnungsmieten in Barmen und Elberfeld blieben unverändert. In ge-brauchten Gebäuden in guter Lage müssen Verbraucher mit circa sechs Euro pro Quadratmeter (Netto-Kaltmiete) rechnen, im Neubau-Erstbezug mit etwa 7,20 Euro.

Das wirtschaftlich schwierige Jahr 2009 führte dazu, dass insbesondere  ausländische Investoren sich aus dem international eher periphären Wup-pertal zurückzogen. Zwar ist die Zahl der privaten deutschen Anleger be-deutender, dennoch läßt sich eine Nachwirkung für die lokale Wirtschaft nicht leugnen. Als bedeutendster Standort in der Region Bergisches Land zieht die Stadt an der Wupper Familien und Jobstarter an.

Wuppertaler Gewerbemarkt
Die Büromieten blieben im vergangenen Jahr nahezu unverändert. Moderne, gut ausgestattete Räume liegen bei 6,50 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche (Netto-Kaltmiete). Für mittelgute Büros sind 5 Euro und für Räumlichkeiten mit einfacher Ausstattung 4 Euro anzusetzen.

Der Gesamtbestand an Büroflächen beläuft sich auf ca. 1,98 Mio. m² Brut-togeschossfläche, was einer reinen Mietfläche von ca. 1,59 Mio. m² ent-spricht. Die Quote des Angebots-Leerstandes (kurzfristig dem Markt zur Verfügung stehende Flächen) dürfte unverändert bei 5,45 Prozent mithin also rd. 86.000 m² betragen und sich im Jahr 2009 nicht nachhaltig verändert haben. Probleme bei der Vermittlung bestehen nach wie vor im Segment der sanierungsbedürftigen Objekte älteren Baujahres, die mittelfristig im Markt kaum zu plazieren sind.

Das Jahr 2009 war für den Markt an Lager- und Produktionsflächen kein einfaches Jahr. Die Netto-Mietansätze pro Quadratmeter lagen für einfache Flächen zwischen 2 Euro bis 2,50 Euro, für mittlere zwischen 2,50 Euro bis 3 Euro und für gehobene Flächen zwischen 3 Euro bis 4 Euro.

Trotz rezessiver Tendenzen, insbesondere im Automotiv-Bereich, konnten von IVD-Maklern rd. 110.000 m² Gewerbe-Industrieflächen vermittelt werden. Hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang die Vermittlung eines Bürohauses in der Schwesternstraße, der Verkauf des Gewerbeareals Breslauer Straße und der Verkauf des ELBA-Quartieres A.

Weiterhin konnten im gesamten Stadtgebiet Lager- und Produktionshallen insbesondere in der Größenklasse 1.000 m² bis 3.000 m² vermietet werden.

Das 1. Quartal 2010 zeigte auf dem Gewerbe-Immobilien-Markt deutliche Belebungstendenzen mit Abschlüssen von rd. 15.000 m² Hallenflächen. Wie zu hören ist, wird kurzfristig mit der Realisierung des Großprojektes ELBA begonnen, welche mit dem Neu-, Um- und Ausbau der Quartiere A,B und C mit interessanten Gestaltungs-Varianten einen weiteren Anschub für das Quartier Arrenberg bringen wird.

Quelle: PM IVD West vom 23.03.10

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