02.04.2019Claudia Otte
9.April: Bergischer Unternehmerkongress 2019
Auch in diesem Jahr findet der 17. Bergische Unternehmerkongress der Wirtschaftsjunioren Wuppertal statt, und zwar schon am 9. April 2019 unter dem Thema „Drachentanz mit dem Bergischen Löwen – Chinas Einfluss auf unsere regionale Wirtschaft“.
Dazu haben wir die Organisatoren Patricia Knauf-Varnhorst und Tim Blankennagel zum Interview gebeten.
njuuz:
Wir sitzen hier mit Patricia Knauf-Varnhorst und Tim Blankennagel zum 17. bergischen Unternehmerkongress in der Glashalle der Sparkasse Wuppertal am 9. April. Tim, was hat Dich motiviert dieses Jahr mit der Leitung zu übernehmen?
Tim Blankennagel:
Der Bergische Unternehmerkongress (BUK) ist eines der Leuchtturmprojekte der Wuppertaler Wirtschaftsjunioren, denn hier begrüßen wir Unternehmerinnen und Unternehmer, Führungskräfte und Multiplikatoren aus dem Bergischen Land, um uns über gesellschaftspolitische Themen mit Experten auszutauschen. Als Frau Knauf-Varnhorst mich fragte, Teil des BUK-Organisationsteams zu werden, habe ich nicht lange gezögert und diese Möglichkeit sofort wahrgenommen. Ich sehe das als große Chance, mich persönlich weiterzuentwickeln und eine Menge lernen zu können. Darüber hinaus treffe ich viele inspirierende Persönlichkeiten.
njuuz:
Dieses Jahr ist ja der 17.Kongress mit dem Thema „der Einfluss Chinas auf die bergische Wirtschaft“. Diesjähriger Referent ist Frank Sieren. Was hat er im Gepäck?
Patricia Knauf-Varnhorst:
Frank Sieren, unser Hauptreferent in diesem Jahr, ist Journalist, Buchautor und einer der führenden deutschen China-Experten. Er wird uns aus erster Hand den Aufstieg Chinas und deren Einfluss auf unsere heutige und die zukünftige Wirtschaft näherbringen. Für uns Wirtschaftsjunioren war es sehr wichtig wieder ein Thema zu bringen, das einen Impuls an die bergische Wirtschaft gibt und das Publikum animiert mit uns darüber zu diskutieren.
njuuz:
Ist das aus Eurer Sicht eher ein Thema für Konzerne, oder trifft das auch KMUs?
Tim Blankennagel:
Ich weiß, dass es auch KMUs treffen wird. Über kurz oder lang wird der Einfluss Chinas auch dort spürbar sein. Die Chinesen investieren aktuell unglaublich viel Geld und nicht nur in Konzerne, sondern auch in KMUs um hier Fuß zu fassen und ihre Wirtschaft weiter nach Europa und Richtung Westen zu expandieren.
Patricia Knauf-Varnhorst:
Ich denke auch, dass insbesondere kleine und mittlere Unternehmen davon betroffen sein werden. Gerade wenn ich an das Thema Nachfolgeregelungen denke. Häufig entscheidet sich die nachfolgende Generation gegen die Übernahme des elterlichen Betriebes. Da sich die schrittweise Übertragung des Familienbetriebes an einen Fremdgeschäftsführer sehr langwierig gestalten kann, besteht alternativ die Möglichkeit das Unternehmen komplett zu veräußern, beispielsweise an ein chinesisches Unternehmen.
njuuz:
Betrifft das in eurer Einschätzung ausschließlich das Verhältnis Arbeitgeber und Arbeitgeber oder ist das auch im täglichen Leben, draußen auf der Straße spürbar oder erfahrbar?
Patricia Knauf-Varnhorst:
Seit Jahren tritt China weltweit als Nachfrager von Spitzentechnologie auf, kauft sich in zahlreiche Industrien und Geschäftsfelder ein und erschließt Absatzmärkte für seine eigenen, zunehmend hochwertigeren Produkte. Internationale Verflechtungen werden nicht nur in Bereichen wie Wirtschaft, Politik, Kultur, Umwelt, Kommunikation zunehmen, sondern sich auch zwischen Individuen, Gesellschaften, Institutionen und Staaten zeigen bis hin zu Abläufen im täglichen Leben. Zweifellos hat China das Potenzial, eine prägende Rolle zu spielen. In Düsseldorf haben sich bereits viele Chinesen angesiedelt, sodass dort schon chinesische Viertel entstanden sind. Ich gehe davon aus, dass sich das auch in anderen Städten entwickeln wird.
njuuz:
Dieses Jahr ist ja das Konzept des Kongresses verändert, statt wie bisher zwei Referenten, gibt es einen Vortrag und anschließend eine Diskussionsrunde. Wie entstand die Idee und gab es da einen Auslöser?
Patricia Knauf-Varnhorst:
Ziel ist es, in der Diskussionsrunde ein direktes Feedback des Einflusses Chinas auf das bergische Land durch die Diskutanten einzufordern. Wir wollen dem Publikum die Chance geben, sich stärker einbringen zu können, da viele der anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmer auch von den Auswirkungen der Globalisierung betroffen sind. Mit Sabine Dietlmeier, Philip Schmersal und Rolf Volmering konnten wir Persönlichkeiten gewinnen, die mit uns diesen besonderen Stellenwert Chinas bewerten.
Tim Blankennagel:
Ich glaube auch, dass das die Zuschauer stärker interessiert, wenn es genau ein spannendes Thema gibt, was sowohl globale als auch regionale Auswirkungen hat und Unternehmen unterschiedlich fordert. Das schafft erzeugt Spannung und der Zuschauer und Zuhörer wird mitgenommen. Außerdem ist das Publikum einer Diskussionsrunde gegenüber aufgeschlossener, direkte Fragen zu stellen, was bei dem Konzept der Vorjahre erst zum Ende möglich war.
njuuz:
Es ist also durchaus angedacht, dass sich das Publikum einbringen kann.
Patricia Knauf-Varnhorst:
Selbstverständlich. Wir hoffen, so viele Stimmen wie möglich seitens des Publikums einfangen zu können, was für die Veranstaltung nur bereichernd sein kann. Als Wirtschaftsjunioren ist es uns wichtig, dass sich die Teilnehmer vernetzen und ihre Erfahrungen austauschen. Wir glauben, dass sich das durch die Diskussionsrunde im Anschluss an den Impulsvortrag deutlich besser realisieren lässt.
njuuz:
Wird sich der Kongress weiter mit der Interaktion mit dem Publikum entwickeln oder ist das erstmal so ein Testballon, wo man guckt wie es angenommen wird?
Patricia Knauf-Varnhorst:
Das wird sich am Ende der Veranstaltung zeigen. Ein Format zu hinterfragen, ist nie verkehrt. Wir sind sehr gespannt auf die Interaktion mit dem Publikum und werden im Anschluss bewerten wie wir den Bergischen Unternehmerkongress zukünftig aufstellen wollen.
njuuz:
Der Kongress hat ja einen festen Platz in der Wuppertaler Wirtschaftsszene. Wer sind schwerpunktmäßig die Besucher und wo seht Ihr noch weiteres Wachstumspotenzial?
Patricia Knauf-Varnhorst:
Der Kongress ist neben dem Angebot an wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Themen, die der bergischen Wirtschaft Impulse geben, immer auch eine Veranstaltung zum Netzwerken.
Als Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßen wir Unternehmerinnen und Unternehmer, Führungskräfte und Multiplikatoren. Wachstumspotenziale erhoffen wir uns durch die veränderte Ablaufgestaltung des Events, indem wir in diesem Jahr das Programm gestrafft und mehr Raum zum Netzwerken geben werden.
njuuz:
Der Kongress soll aber auch die wirtschaftlich interessierten Bürger ansprechen oder ist es in erster Linie Treffpunkt für Entscheider?
Tim Blankennagel:
Der BUK war immer ein Treffpunkt für Führungskräfte und Entscheider in den Unternehmen. Aber wir haben auch immer Themen gesucht, die für andere Gruppen wie interessierte Bürger spannend sind.
Patricia Knauf-Varnhorst:
Da bin ich eigentlich ganz neutral, ich freue mich über Jeden der sich dafür interessiert, der dafür brennt und dabei ist. Gerne nutze ich an dieser Stelle auch nochmal die Gelegenheit interessierten Bürgern eine herzliche Einladung auszusprechen am BUK teilzunehmen.
njuuz:
Dieses Jahr organisieren die Wirtschaftsjunioren nicht nur den Bergischen Unternehmer Kongress sondern auch die Bundeskonferenz der Wirtschaftsjunioren. Wie ist denn der aktuelle Planungsstand?
Patricia Knauf-Varnhorst:
Bei der Bundeskonferenz holen wir die Wirtschaftsjunioren aus der ganzen Bundesrepublik Deutschland zu uns ins bergische Städtedreieck.
Jeder Ort steht für die Verflechtung des bergischen Dreiecks. Alle Termine sind bereits überwiegend geplant und wir sind gerade dabei das Rahmenprogramm fest zu zurren. Wir sind in Gesprächen mit vielen bergischen Unternehmen wegen Betriebsbesichtigungen Events wie Baggerfahren oder Whiskytasting.. Dazu gehören die Abendveranstaltungen auf Schloss Burg, in der Wagenhalle in Remscheid und in der Stadthalle in Wuppertal. Wir sind jetzt mit Hochtouren auf der Zielgeraden unterwegs. Wir freuen uns auf vier spannende Tage.
njuuz:
Wenn sich dort noch Firmen oder Personen engagieren möchten, ist das noch möglich?
Patricia Knauf-Varnhorst:
Sehr gerne, wir würden uns sehr freuen. Gerne können Sie sich info@bergischebuko.de melden
njuuz:
Dann wünsche ich einen spannenden Kongress und danke für das Interview.
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