31.08.2010hk
Klein, knuffig – und pink?
In ihrem Vortrag „Der Kunde ist weiblich: Die heimliche Wirtschaftsmacht der Frauen“ referierte sie über ein spannendes und wichtiges Marketing-Thema und einen Begriff, den sie selbst geprägt hat: Gender-Marketing. In ihrer Definition bedeutet dies das geschlechtsspezifische Marketing, das auf die Unterschiede zwischen Männern und Frauen eingeht und die biologische Verschiedenheit und die Bedürfnisse berücksichtigt, ohne jedoch die eine oder die andere Zielgruppe zu bevorzugen oder der einen eine Überlegenheit gegenüber der anderen einzugestehen.
Gerade aber das Vermarkten von Konsumgütern, Dienstleistungen oder anderen Angeboten, die sich an die Zielgruppe der Frauen richtet, nimmt selten Rücksicht auf deren spezifische biologische, soziologische oder psychologische Merkmale. Erstaunlich eigentlich bei den beeindruckenden Zahlen, die Diana Jaffé präsentierte.
So würden beispielsweise allein in Deutschland 90 Prozent aller Kaufentscheidungen für Alltagsgüter von Frauen getroffen. Weltweit verfügten diese über ein Einkommen von 13 Billionen US-Dollar, das in den kommenden Jahren auf 18 Billionen anwachsen würde. Der Wert der von Frauen getroffenen Konsumentscheidungen umfasse weltweit unvorstellbare 20 Billionen US-Dollar, und auch hier werde eine wesentliche Steigerung erwartet. Dazu seien Frauen für die Wirtschaft als Zielgruppe sehr attraktiv: Sie stellen weltweit 52 Prozent der Bevölkerung, ihr Bildungsgrad und ihr Einkommen wüchsen rasant, sie kauften meist für ihr gesamtes soziales Umfeld, seien bei Zufriedenheit extrem treu und damit die denkbar besten Werber.
Trotz alldem aber gelänge es den Marketing-Abteilungen der Unternehmen selten, hier die richtige Ansprache zu finden, häufig habe man einen Artikel einfach nur „geschrumpft und rosa gemacht“. Frauen stünden solchen Marketing-Maßnahmen äußerst kritisch gegenüber. Nötig sei vielmehr, sich den Marktbedürfnissen zu stellen, genau zu schauen, was auf den Märkten passiere und wo neue zu erreichen seien, kurz: „Man muss durch eine andere Brille sehen.“ Dass dies äußerst erfolgreich sein kann, zeigte die Referentin am Beispiel eines kleinen und leichten Akkuschraubers der Firma Bosch, der sich durch seine kluge Vermarktung gerade auch bei Frauen zu einem echten Verkaufsschlager entwickelt habe.
Wie neu und spannend das Thema ist, zeigten die vielen Fragen und die von Frau aus dem Siepen moderierte angeregte Diskussion, die auch beim anschließenden Get-together weitergeführt wurde.
Der nächste Clubabend findet am16. September statt. Thema des Abends: „Freimaurerei – das älteste Persönlichkeits- und Motivationstraining der Weltgeschichte“. Beginn ist um 18:30 Uhr, Referent wird Philip Militz von der SCOOPCOM (!) Agentur für Öffentlichkeitsarbeit sein, Informationen über die Geschäftstelle des Marketing-Club Bergisch Land (Telefon 0202 / 6 93 94 96) sowie im Internet (www.marketingclub-bergischland.de).
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