05.02.2021Helge Lindh
Lindh unterstützt Schaeffler Betriebsräte: Keine Schließung in Wuppertal!
Die Konzernleitung sei jetzt in der Pflicht, in den Verhandlungen eine Lösung für die Beschäftigten in Wuppertal zu finden. Die Schließung eines ganzen Werks sei keine Option, so der Abgeordnete. Eigene Analysen von Gewerkschaft und Betriebsrat hätten gezeigt, dass eine profitable Produktion am Wuppertaler Standort möglich ist. Lindh:
„Die Konzernleitung kann sich jetzt nicht mehr verstecken. Wenn es eine wirtschaftliche Option zum Weiterbetrieb des Standorts gibt, dann muss diese genutzt werden. Ich erwarte von der Konzernleitung, dass sie die Verhandlungen mit dem nötigen Verantwortungsbewusstsein für die Beschäftigten und ihre Familien führt. Ein Weggang Schaefflers aus Wuppertal wäre ein Tiefschlag für die Beschäftigten, den Betriebsrat, die Gewerkschaft und mithin der gesamten Stadt Wuppertal, die seit Jahren für ihren Standort, ihr Werk und ihre Kolleginnen und Kollegen kämpfen. Nach aktuellen Zählen würden im Falle einer Schließung 750 Stellen in Wuppertal wegfallen. Der Betriebsrat hat seit Jahren Kooperation und eigene Vorschläge in die Diskussion mit dem Vorstand eingebracht.
Corona kann nicht als Vorwand für alles genutzt werden, erst recht nicht für eine Unternehmenspolitik der radikalen Sparkuren. Die Automobilindustrie wird nicht zuletzt vom Bund massiv gefördert und in neue Technologien investiert. Schaeffler ist in der Pflicht, sich der Transformation anzunehmen und dabei die Beschäftigten mitzunehmen. Wer sein wichtigstes Kapital – hochqualifizierte Arbeiterinnen und Arbeiter – so behandelt, gefährdet erst recht die Zukunftsfähigkeit des eigenen Unternehmens. Dass der Betriebsrat nun die Mehrarbeit am Wochenende gestoppt hat, ist nur folgerichtig: Wer Mehrarbeit anordnet, muss auch für eine Zukunft des Werks sorgen.
Ich danke dem Betriebsrat und der IG Metall, dass sie mit so einem großen, unermüdlichen Einsatz für ihre Kolleginnen und Kollegen kämpfen. Kommende Woche werde ich erneut in einer Schalte des Konzernbetriebsrats zu Gast sein, um den politischen Druck, den wir nicht zuletzt im Herbst 2020 auf meine Initiative im Deutschen Bundestag mit den Betriebsräten und Abgeordneten der betroffenen Wahlkreise aufgebaut haben, aufrecht zu erhalten.“
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