07.09.2020DIE LINKE WUPPERTAL
LINKE Wuppertal zum 200. Engels-Geburtstag
… mit Dr. Eberhard Illner, Historiker, und Mitarbeiter an der Marx-Engels-Gesamtausgabe (MEGA), langjähriger Leiter des Engels-Hauses und des Historischen Zentrums in Wuppertal.
Hat uns eine Theorie, entstanden im 19. Jhd., heute noch etwas zu sagen?
Man wird Friedrich Engels sicherlich nicht gerecht, wenn man ihn nur als historische Figur mit bedeutendem Einfluss auf die deutsche und internationale Arbeiterbewegung des 19.Jhds. betrachtet. Wie Illner an vielen Stellen hervorhob, kann man bei der Engelslektüre viel lernen. Engels kannte keine Gewissheiten, sondern überprüfte immer seine vormals geäußerten Meinungen. Wenn man seine Art des Denkens anwendet, hilft uns das heute auch bei vielen Fragen.
Die Moderatorin Gunhild Böth fragte zu Engels‘ Technik- und Fortschrittsgläubigkeit sowie zu Engels‘ Annahme vom sich selbst abschaffenden Kapitalismus.
Illner stellte die Thesen in den historischen Zusammenhang seiner Zeit, wobei er Engels deutlich von Marx abhob, der sich z.B. gar nicht für Technik interessierte. Gregor Gysi lenkte auf die aktuellen Debatten und z.B. über die Möglichkeiten des Kapitalismus, aber auch seine Mängel.
Engels und das Militär
Dazu erläuterte Illner ausführlich, wieso er „den General“, Engels‘ Spitzname, nicht als Militaristen, sondern als Militärwissenschaftler betrachtet, der in der Debatte über Rüstung und Kriegsstrategien den adligen Offizieren Widerstand leistete. Gysi verwies u.a. auf die aktuellen Aufrüstungsbestrebungen, der DIE LINKE entschiedenen Widerstand entgegensetzt.
Die großartige Musik von „Fortschrott“ war passgenau zum Thema des Nachmittags, z.B. ihr „Fisherman’s friend“, das eine eigene Version von Heinrich Bölls „Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral“ liefert.
Die gesamte Veranstaltung ist „nachzusehen“ als LIVESTREAM auf: facebook.com/dielinke.nrw
Copyrigth für alle Fotos in diesem Beitrag: jovofoto
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