Markt der Berufe: Jugendliche interessieren

Die praktischen Erfahrungen und Informationen, die die über 200 Schülerinnen und Schüler hier von den 22 teilnehmenden Unternehmen mitnehmen konnten, haben Eindruck gemacht. Und vielleicht hat der ein oder andere hier seinen Traumberuf gefunden.

Quirlig ging es bei TALWORKS, dem Zentrum für Berufsvorbereitung, zu. „Was hast Du denn schon gemacht?“, so tauschten sich die Schülerinnen und Schüler aus und gaben sich untereinander Tipps, was man sich denn noch anschauen sollte. Der 15jährige Wael aus der neunten Klasse der Hauptschule Wichlinghausen wird mit seinen Ergebnissen auch privat punkten können. Beim Dachdecker hat er ein Herz aus Schiefer gefertigt, dieses wird zusammen mit dem Anhänger, in dem er seinen und den Namen seiner Freundin eingestanzt hat, als Geschenke an seine Liebste sicherlich Eindruck machen.

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Ein Schieferherz als Präsent für die Liebste, wenn das den Dachdeckerberuf nicht schmackhaft macht! ©Wifö W/Bernd Jung

Dass es hier aber auch um eine Berufsorientierung geht, weiß er genau und könnte sich schon gut vorstellen, sich den Beruf des Dachdeckers mal genauer anzuschauen. Das Pressen verschiedener Teile mit der Spanzange hat den 15jährigen Luca begeistert: „Das hat mir Spaß gemacht, das würde ich öfters machen.“ Genau darum geht es beim „Markt der Berufe“: Dinge ausprobieren und sich bei den Unternehmen informieren, welche Ausbildungsberufe hinter den praktischen Übungen stecken. „Den Part übernehmen hier bei vielen Unternehmen die Auszubildenden, die reden mit den Kids sozusagen auf Augenhöhe“, weiß Bernd Jung von der Wirtschaftsförderung, die den Markt der Berufe gemeinsam mit der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter Wuppertal und TALWORKS nun zum zweiten Mal organisiert hat.
Viel Wert hat man diesmal daraufgelegt, dass die Schulen wirklich nur die interessierten Schülerinnen und Schüler hierhin schicken. Dementsprechend positiv fiel auch das Resümee bei den Unternehmen aus.

Feilen, stanzen, biegen – endlich mal so richtig in der Praxis ausprobieren! ©Wifö W/Bernd Jung

„Pflicht für uns als Betriebe“
Hans Georg Ziegler, Personalmanager in der Ausbildung der Wuppertaler Stadtwerke, ist von dem Format überzeugt: „Die meisten Schüler denken bei WSW höchstens an Bus und Schwebebahn und gar nicht an unsere Versorgungssparten und wie viele Ausbildungsberufe wir hier haben. Solche Veranstaltungen müssen sein, damit wir den Jugendlichen solche Informationen auch vermitteln können.“ Drastischer drückt es Malermeister Oliver Conyn aus: „Der demografische Wandel hat uns voll erwischt, daher halte ich solche Veranstaltungen für superwichtig und verstehe diese auch als Pflicht für uns als Betrieb.“ Auch bei Knipex und Stahlwille ist man froh über die Gelegenheit, die Neuntklässler aus Förder-, Haupt-, Real- und Gesamtschulen durch kleine Aufgaben und ein dem Alter entsprechendes Informationsangebot auf das Unternehmen und die Ausbildungsmöglichkeiten aufmerksam zu machen.
Anders als im Unterricht können die Jugendlichen hier innerhalb von etwa 20 bis 30 Minuten  ihre Talente und Fähigkeiten bei berufstypischen Arbeitsproben entdecken und etwas Selbstgemachtes mit nach Hause nehmen – wie etwa ein Schieferherz oder einen eigens gelöteten Anhänger.
Auch die Ansprechpartner von Jobcenter und Agentur für Arbeit bestätigen, dass solche Eindrücke hängen bleiben und bei der Berufsberatung oftmals wieder zum Vorschein kommen. Sie standen auch für die Lehrkräfte zur Verfügung, informierten über den Berufsorientierungsprozess und freuten sich über den schulformübergreifenden Austausch zwischen den Lehrern.

So wird der „Markt der Berufe“ im nächsten Jahr sicherlich eine Neuauflage finden. Die ersten Unternehmen haben bereits ihre Teilnahme zugesagt, weitere interessierte können sich jetzt schon anmelden.

Kontakt: Bernd Jung, Tel. 24807-15

Quelle: PM Wifö W/KoKo vom 19.10.17

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