Mehr Platz für Tänzer

Im Rahmen eines Unternehmensbesuches bei der Maschinenfabrik Johann Leimbach informierten sich Stadtspitze und Wirtschaftsförderung über die Produkte und Leistungen der über 100jährigen Firma und bekamen gleich noch den Wunsch nach Expansionsmöglichkeiten mit auf den Weg.

Etwa drei- bis viermal im Monat stattet Oberbürgermeister Andreas Mucke gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung Wuppertaler Unternehmen einen Besuch ab. Die Stadtspitze möchte wissen „welche Schätze in dieser Stadt liegen“ und die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Verwaltung weiter optimieren. Diesmal stand die Maschinenfabrik Johann Leimbach auf dem Programm, an deren Spitze mit Yannick Römer die fünfte Generation steht. Seit 2016 führt er gemeinsam mit Matthias Müller, der der Familie langjährig verbunden ist, die Geschicke des Unternehmens, das – typisch Wuppertal – Tradition und Innovation in sich vereint.

In der Produktion (v. lks. n. r.): Wirtschaftsförderer Dr. Rolf Volmerig, Geschäftsführer Yannick Römer, Oberbürgermeister Andreas Mucke und Geschäftsführer Matthias Müller ©Wifö W/CtE

Spezialist für die Kabelindustrie
Die Maschinenfabrik Johann Leimbach hat ihren Ursprung in der Textilindustrie. 1915 begann man mit Wickelmaschinen für Garne, heute ist das Unternehmen eine Branchengröße in der Kabelindustrie und macht 95 Prozent seines Umsatzes in ausländischen Märkten. Bereits 1950 erfand man den Doppelaufwickler, der für das kontinuierliche Wickeln von isolierten Adern und Leitungen genutzt wird. In der Produktion von Glasfaserkabeln werden diese genauso eingesetzt wie bei starken Unterwasserkabeln. Dabei schafft man Liniengeschwindigkeiten von 1.200 bis 1.600 Meter pro Minute. Tatsächlich findet sich hier auch ein so genannter „Tänzer“, der für eine gleichbleibende Zugspannung sorgt. Die Maschinen werden nahezu komplett in Eigenleistung hergestellt, die Fertigungstiefe reicht von der Entwicklung über die Metallverarbeitung zur Erstellung der Komponenten mit Schlosserei, Lackiererei, elektrotechnischer Konstruktion bis zur Softwareprogrammierung. Auch der erste Test läuft vor Ort. Für die Endmontage beim Kunden reisen die Mitarbeiter zumeist selbst an, ob europaweit oder auch nach Neuseeland oder Mexiko.
Stetig steigende Umsätze und 17 neue Arbeitsplätze in zwei Jahren zeigen, dass sich die Firma in einem Wachstumsmarkt bewegt. Bei der zunehmenden Digitalisierung, für die Kabel benötigt werden, nicht weiter verwunderlich. „Wir müssen wachsen“, so auch Geschäftsführer Matthias Müller.
Bei ihrer Führung durch die Produktion konnten sich der Oberbürgermeister und Wirtschaftsförderer Rolf Volmerig selbst ein Bild davon machen, dass man am Standort Ostersbaum aus allen Nähten platzt. Auf diesen verzichten will man aber nicht, schließlich sitzt man in der eigenen Immobilie. „Wir würden die Endmontage der Maschinen gerne auslagern“, wünscht Yannick Römer. Hierfür ist man jetzt auf der Suche nach einer Produktionshalle mit etwa 1.500 Quadratmeter.

Erster Unternehmensbesuch, bei dem alle Mitarbeiter mit dabei sind. ©Wifö W/CtE

Dass der Standort Wuppertal sicher ist, beruhigt auch die 55 Mitarbeiter, die alle bis zur Spätschicht geblieben waren, um beim Besuch des Oberbürgermeisters dabei zu sein, der mit einer gemeinsamen Zusammenkunft in der Kantine endete. Das hatte Andreas Mucke so bei einem Unternehmensbesuch auch noch nicht erlebt: „Ich freue mich und fühle mich geehrt. Wir brauchen Firmen wie diese!“

Quelle: PM Wifö W vom 14.03.18

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