Nix Picobello in den Schulen
Am Picobello-Tag in Wuppertal engagieren sich auch dieses Jahr wieder viele Schulen und befreien die Schulumgebung von Müll und Unrat. „Wupperputzen“ ist wichtig, doch wie sieht es eigentlich in den Wuppertaler Schulen aus?
Ganz schlechte Noten verteilen die Schulen an die Stadt, wenn es um den Hygienezustand ihrer Schulgebäude geht. Kaum hatte die GEW in Wuppertal per Mail die Umfrage zur Reinigungssituation losgeschickt, trafen zahlreiche Rückmeldungen ein – alle mit der gleichen Tendenz:
Es wird viel zu selten feucht gewischt, die Klassenräume sind nur alle 2,5 Tage dran, auch im Winter, wenn Schnee und Nässe die Räume schnell verschmutzen. Die Reinigungskräfte geben sich große Mühe, haben aber entschieden zu wenig Zeit für zu die zu reinigenden Flächen. Turboputzen ohne Qualität ist die Folge. Das ist das größte Problem!
Klassenräume verdrecken, Tische werden aus Zeitmangel oft nicht gründlich abgewischt, von Schrankoberflächen und Regalen ganz zu schweigen. Die Fenster und auch Fensterbänke sehen die Fensterputzer nur einmal im Jahr, Waschbecken bleiben ungeputzt und Wollmäuse fühlen sich wohl Es gibt Schulen, in denen Eltern und Lehrkräfte „Putztreffs“ in den Klassenräumen abhalten, weil es anders nicht mehr tragbar ist.
Die Schülertoiletten sind ein besonderes Kapitel, denn sie stinken zum Himmel! „Wenn 250 Grund-schüler einer offenen Ganztagsgrundschule ihre Toiletten vormittags benutzt haben, dann ist doch klar, dass spätestens um 13 Uhr noch einmal geputzt werden muss, damit man es bis 16 Uhr aushalten kann.“ So Richard Voß von der GEW Wuppertal.
Die Stadt muss hier dringend handeln und darf die Mindeststandards nicht nur auf dem Papier einhalten. In der Realität steht nicht genügend Reinigungszeit zur Verfügung. Hinzu kommt, dass Unterricht heutzutage nicht um 13 Uhr endet, sondern in Schulen Nachmittagsbetrieb mit schulischen und außerschulischen Angeboten stattfindet.
Die GEW fordert: Klassenräume müssen häufiger als 2,5mal pro Woche gewischt werden, und wenn besondere örtliche Begebenheiten und längere Nutzungszeiten dies erfordern, auch täglich. Schränke, Regale und Fensterbänke müssen mindestens einmal im Monat dran sein. Toilettenanlagen in Schulen mit ganztägiger Nutzung müssen täglich zweimal gereinigt werden. Eine jährliche Grundreinigung muss zuverlässig gewährleistet sein.
Damit das auch passieren kann, muss den Reinigungskräften wesentlich mehr Zeit für diese Aufgaben zugestanden werden bzw. zusätzliches Reinigungspersonal eingestellt werden. Die GEW hat deshalb Oberbürgermeister, Schulverwaltung, Gebäudemanagement und Schulausschuss angeschrieben, damit diese gemeinsam dafür sorgen, dass unsere Schulen nicht weiter verdrecken.
Quelle: Pressemitteilung GEW
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