22.10.2013Redaktion
Schaeffler: Jeder dritte Arbeitnehmer verliert seinen Job
Aufgrund der unverändert schlechten Nachfragesituation für Großlager leidet das Werk Wuppertal der Schaeffler Technologies AG & Co. KG unter einer zu niedrigen Auslastung und hohen Überkapazitäten. Die Geschäftsleitung hatte im April 2013 die Belegschaft über den Personalüberhang und die notwendigen Restrukturierungsmaßnahmen informiert und mit dem Betriebsrat Verhandlungen aufgenommen. Die in Wuppertal produzierten Großlager werden insbesondere in der Windkraft sowie in der Schwerindustrie eingesetzt.
Die von beiden Seiten getragene Vereinbarung sieht vor, das Wuppertal Werk der Schaeffler Technologies AG & Co. KG auf eine Beschäftigtenzahl von rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auszurichten. Damit werden am Standort Wuppertal bis Ende 2015 insgesamt rund 500 Beschäftigte abgebaut; das ist ein Abbau von rund 250 Beschäftigten weniger als ursprünglich geplant. Aufgrund der bestehenden Überkapazitäten wurde ein kurzfristiger Abbau von 226 Arbeitsplätzen beschlossen. Über die seit Juli 2013 bestehende Möglichkeit freiwilliger Aufhebungsverträge mit zusätzlichen Abfindungen haben bereits Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Dieses Angebot wird bis Ende des Jahres fortgeführt. Ab Februar 2014 wird den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit angeboten, in eine Transfergesellschaft zu wechseln. Die weiteren Arbeitsplätze werden im Zeitraum bis Ende 2015 nach Möglichkeit über sozialverträgliche Maßnahmen wie Altersteilzeit, freiwillige Aufhebungsverträge und natürliche Fluktuation abgebaut. Aufgrund der akuten Beschäftigungsproblematik können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihre Ausbildung im Jahr 2014 abschließen, nicht übernommen werden. Grundsätzlich bekennt sich die Geschäftsleitung jedoch ausdrücklich zur Ausbildung, die am Standort auch in reduziertem Umfang fortgeführt wird.
„Mit dem vereinbarten Gesamtpaket sind wir in der Lage, die notwendigen Restrukturierungsmaßnahmen weitgehend sozial abzufedern. Wir sind zuversichtlich, dass die vereinbarten Restrukturierungen und Veränderungen es ermöglichen, den Standort Wuppertal zu sichern und zukunftsorientiert auszurichten,“ so Rudolf Lenhart, Mitglied der Geschäftsleitung Schaeffler Industrie.
Zusätzlich zu den Personalmaßnahmen haben Geschäftsleitung und Betriebsrat ein Maßnahmenpaket vereinbart, um die Personalkosten zu reduzieren und die Produktivität des Standorts durch definierte Kennzahlen wie Qualität, Wertschöpfung und Liefertreue zu verbessern. Bestandteile sind zudem ein neues Entgeltprämiensystem sowie die Flexibilisierung über Arbeitszeitkonten und flexible Schichtmodelle, die eine bedarfsgerechte Einsatzplanung ermöglichen. Geschäftsleitung und Betriebsrat haben sich zudem darauf verständigt, in enger Abstimmung ein weiterführendes Zukunftskonzept für den Standort zu erarbeiten, das organisatorische ebenso wie strukturverbessernde Maßnahmen inklusive neuer Investitionen für das Werk vorsieht.
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Quelle: Schaeffler
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Ich finde es viel wichtiger, dass sich Schaeffler und die IG Metall einigen konnte, dass die ganze Sache sozialverträglich über die Bühne geht! Es wäre viel schlimmer, wenn die Mitarbeiter einfach informiert werden und am nächsten Tag keine Arbeit mehr hätten. Einige Mitarbeiter können sogar in anderen Zweigstellen unterkommen und bis 2015 ist ja zum Glück noch ein weilchen, da hat jeder genug Zeit, um sich etwas Neues zu suchen.
Ich finde, man kann Schaeffler auf jeden Fall zugute halten, wie sich das Unternehmen in dieser Zeit zu seinen Mitarbeitern verhält. Es werden lediglich 500 Mitarbeiter entlassen, anfangs waren 750 geplant. Das Unternehmen hat massive Umsatzrückgänge in der Produktsparte Radlager erzielt und reagiert nun eben auf diese sich ändernden Verhältnisse. Und der Standort Schweinfurt wird ja nicht geschlossen, es wird lediglich die Belegschaft reduziert. Immerhin müssen nicht alle gehen, 1000 Mitarbeiter können gehalten werden.
Das sind mal gute Nachrichten! 250 Plätze werden weniger als geplant abgebaut. Nicht immer geht es so positiv aus. Wir wissen ja, viele Firmen musste etliche tauschen Stellen streichen in den letzten Jahren, da es keine Nachfrage in der Großlager Produktion gibt.