Stärkste Ausstellerstadt Wuppertal

Die Wurzeln als Standort der Textilindustrie treiben nach wie vor kräftige Triebe: 14 Unternehmen aus Wuppertal stellten auf der internationalen Leitmesse „Techtextil“ in Frankfurt aus.

Die Techtextil, weltweite Leitmesse für technische Textilien und Vliesstoffe, begeisterte zur 15. Ausgabe mit neuen Rekorden. Drei Hallenebenen waren komplett ausgebucht – ein noch nie da gewesener Erfolg für die Veranstaltung. Vom 11. bis 13. Juni 2013 präsentierten sich 1.322 Aussteller aus 48 Ländern (2011: 1.199 Aussteller aus 50 Ländern) auf dem Messegelände, ein Wachstum von zehn Prozent. 14 Aussteller haben ihren Sitz in Wuppertal und präsentierten ihre Innovationen den rund 40.000 Messebesuchern.

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Zum fünften Mal besuchte eine Delegation aus Wuppertal – Oberbürgermeister Peter Jung, Wirtschaftsförderer Dr. Rolf Volmerig sowie weitere Vertreter der Wirtschaftsförderung und Mitglieder des Verwaltungsrates – „ihre“ Unternehmen. Sie freuten sich mit ihnen über die starke Resonanz. „Schon am ersten Messetag hatten wir so viel Besucher, wie früher an drei Tagen“, zeigte sich so auch Michael Ech, geschäftsführender Gesellschafter von  Bobotex, begeistert. Die Textilien von Bobotex werden überall dort eingesetzt, wo Walzen bezogen werden. „Auf der Messe treffen uns Endanwender und Maschinenhersteller gleichermaßen“, so Ech.

 

Elastische Bänder mit Spezialeffekten
Die Vielschichtigkeit der Kontakte auf der Messe bestätigte auch Christof Küchler, Geschäftsführer bei Julius Boos. „Nicht hier zu sein, wäre fatal.“ Die elastischen Bänder des Unternehmens werden immer mit ganz speziellen Funktionen ausgestattet, je nach Einsatz in den verschiedenen Branchen. Als Neuheit präsentierte man hier eine dehnbare Textur, die nicht zurückspringt. Überall dort einsetzbar, wo große Kräfte aufgenommen werden müssen. Denkbar wäre beispielsweise der Einsatz in Seilen und Gurtschaften für Bergsteiger, da hier der Fall gedämpft werden könnte.

Auch die Unternehmen Artur Mönch, JUMBO-Textil, Otto Weber Band, J. H. vom Baur und Amohr (an einem Gemeinschaftsstand) haben elastische und nicht elastische Bänder im Portfolio. Sie alle finden in den Branchen Automotive, Medizin und sogar in der Luftfahrt Verwendung. Und doch haben alle ganz unterschiedliche Produkte und Spezifikationen und werden an ganz verschiedenen Stellen eingesetzt. Bei dem einen können die Textilien große Kräfte zurückdrängen, bei dem anderen sind sie leitfähig, wieder andere sind nicht nur flammsicher, sondern schmelzen und tropfen auch nicht. Wieder andere können dreidimensional gewebt dort eingesetzt werden, wo bisher mehrere Komponenten benutzt wurden. Innovationen, so teilten es die Unternehmer mehrfach mit, entstehen zumeist aufgrund von Kundenanforderungen. Es entstehen Produkte, die dann weiterentwickelt auch in ganz anderen Bereichen eingesetzt werden können. Auch dafür eignet sich die Messe hervorragend, denn hierhin kommen Besucher, die für ganz spezielle Einsatzbereiche den richtigen Partner finden wollen. „Wir wissen nicht immer, wo unsere Produkte genau verbaut werden“, berichtet Michael Smetana, Geschäftsführer bei Artur Mönch.

Oberbürgermeister Peter Jung, die Verwaltungsratsmitglieder Wilfried Klein, Alexander Schmidt und Gisela Schlüter, YKK-Verkaufsleiter Jörg Matthey und Wirtschaftsförderer Rolf Volmerig.Oberbürgermeister Peter Jung, die Verwaltungsratsmitglieder Wilfried Klein, Alexander Schmidt und Gisela Schlüter, YKK-Verkaufsleiter Jörg Matthey und Wirtschaftsförderer Rolf Volmerig.

 

Spezialisten kommen aus Wuppertal
Aufsehenerregend war der Stand der Textilveredler Gebr. Wylach, eine Wand aus Garnrollen mit Abstufungen von rosa bis tiefrot zeigte anschaulich das Know-how in Sachen Färben von synthetischen und halbsynthetischen Garnen. Die Geschwister Viktoria und Marc Wylach als fünfte Generation vertraten das Familienunternehmen, das zum ersten Mal hier ausstellte. Premium-autohersteller lassen ihre Garne ebenso in Wuppertal färben wie Kletterseilhersteller und viele mehr.

Obwohl im ganzen europäischen Markt stark, hat auch INTEX CONSULTING, ERP-Lösungsanbieter für die Textilindustrie ihren Sitz in Wuppertal. Auch für Vertriebsleiter Jochen Haueissen ist diese Messe ein Muss.

Barthels-Feldhoff-Geschäftsführer Christoph Rickerl präsentierte den Besuchern stolz den Film seines neuen Flechtroboters, die daraus entstehenden Materialien sind leichter und steifer als Aluminium und finden bereits Verwendung als B-Säule in Autokarosserien.

Topseller von YKK STOCKO FASTENERS sind nach wie vor die in Wuppertal hergestellten Druckknöpfe. In Fahrzeugen der VW-Gruppe finden sie beispielsweise im Motorraum Verwendung. Mit sperrbaren Druckknöpfen oder auch infrarotsicheren Druckknöpfen – unsichtbar für Nachtsichtgeräte – sorgte Verkaufsleiter Jörg Matthey bei der Delegation für Staunen.

Erstmals dabei war auch die Bandfabrik Gebr. Stuhr, die dank zahlreicher verschiedener, sogar historischer Webmaschinen noch vieles machen können, was andere nicht können. Insbesondere in der Modeindustrie ist man zuhause, Geschäftsführer Andreas Stuhr zeigte sich jedoch ebenfalls begeistert von der Vielzahl guter Gespräche auf dieser für ihn neuen Messe. Aufsehen erregte man hier mit einem fälschungssicheren Verfahren zur Kennzeichnung von Textilien.

"Take no fake", der Plagiatsschutz der Gebr. Stuhr, musste gleich ausprobiert werden. (Fotos: Wifö W)„Take no fake“, der Plagiatsschutz der Gebr. Stuhr, musste gleich ausprobiert werden. (Fotos: Wifö W)

Volker Siejak, Businessdirektor der PHP Fibers – bekannt durch die Produkte Diolen, Enka Nylon, Enkalon und Stanylenka – bestätigte auch als Großunternehmen: „Für uns ist dies die wichtigste Messe.“ Hier kämen Anfragen von Kunden, die man vorher nicht kannte. Dass man in der Branche immer wieder Impulse setzt, stellte man mit einem neuen Garn auf Basis von nachwachsenden Rohstoffen unter Beweis. Komplett biologisch abbaubar eignet sich dieses beispielsweise für temporäre Banner. Gemeinsam mit Teijin Aramid betreibt man das Textiltechnische Institut in Wuppertal. Karl Henke, Business Manager Ballistics, berichtete, dass der weltweite Vertrieb der Produkte – Material als Asbestersatz, z.B. für Bremsbeläge und Dichtungen, kugel-, splitter-, stichgeschützte Textilien und Hitzeschutz – aus Wuppertal gesteuert wird.

„Textilinnovationen aus Wuppertal sind in der ganzen Welt und in vielen Bereichen zuhause“, resümierte Oberbürgermeister Peter Jung und freute sich, dass diese Standortstärke hier so eindrucksvoll sichtbar wurde. Dass dies keine Selbstverständlichkeit ist, zeigte auch der schon traditionsreiche Empfang der Delegation durch Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt, Michael Jänecke, Leiter Brandmanagement Technical Textiles der Messe Frankfurt. Als Wuppertaler ebenfalls dazu geladen war Martin Auerbach, Vorstand des Verbandes der Deutschen Heimtextilien-Industrie.

 

Quelle: PM Wifö W vom 13.06.13

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