Studie sagt aus: Wuppertal ist nicht krisenfest

Eine erstmals durchgeführte bundesweite Untersuchung des Pestel Instituts zur regionalen Krisenfestigkeit zeigt die Stadt Wuppertal auf Rang 361 von 412 getesteten Regionen.

Ob Banken kollabieren, Rohstoffe knapp werden oder der Klimawandel die Ernährungssicherheit bedroht, mag offen bleiben. Sicher ist: Die nächste Krise kommt bestimmt. Eine bewusste Vorbereitung der Regionen darauf ist bisher eher die Ausnahme. In die Studie wurden 18 Indikatoren aus den Bereichen „Soziales“, „Wohnen“, „Verkehr“, „Flächennutzung“, „Energie“ und „Wirtschaft“ einbezogen. Die Indikatoren beschreiben die Verletzbarkeit einer Region. Sie zeigen weiterhin, wie gut auch im Krisenfall die Handlungsfähigkeit einer Region oder Stadt durch Flexibilität, Ressourcenausstattung und Sozialkapital erhalten bleibt.

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Bei fünf Indikatoren liegt die Stadt Wuppertal im Spitzenbereich, dreimal wurde ein Mittelplatz erreicht und bei zehn Indikatoren reichte es nur für einen Rang am Ende der Tabelle.

Überraschend mag die Bewertung einzelner Indikatoren erscheinen. So wurde im Hinblick auf die Krisenfestigkeit ein hoher Anteil an Industriebeschäftigten negativ beurteilt. Die Gründe liegen in der hohen und unmittelbaren Betroffenheit insbesondere der exportorientierten deutschen Industrie von globalen Wirtschaftskrisen. Diese wurde durch die Finanzkrise des Jahres 2008 gerade bestätigt.

Insgesamt zeigt die Studie, dass nicht unbedingt internationale Wettbewerbsfähigkeit Sicherheit für die Zukunft signalisiert. Gerade in der öffentlichen Diskussion eher vernachlässigte Bereiche bieten Schutz vor den Auswirkungen von Krisen. Dezentrale Energieerzeugung, soziale Stabilität, Verfügbarkeit von land- und forstwirtschaftlichen Flächen und Arbeitsplätze vor Ort helfen bei der regionalen Abfederung weit mehr.

In einer komplexen und global vernetzten Welt können entfernt entstehende Krisen unmittelbar die Versorgung von Bevölkerung und Unternehmen bedrohen. Selbst eine globale Krise wird tatsächlich erst durch die Konsequenzen vor Ort und in der Region spürbar.

Den Kreisen und Städten kann nur empfohlen werden, sich mit möglichen Krisenszenarien wesentlich intensiver zu befassen als bisher. Starke Regionen sind wichtig als Rückfallpositionen und als präventiver Handlungsraum für mehr Krisenfestigkeit.

>> Zur Auswertung der Studie (PDF)

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Quelle: PM Pestel Institut

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