Vom Internet ins Luisenviertel

Das Wuppertaler Modelabel 4littlearts hat einen Laden in Elberfeld bezogen. Finanzielle Unterstützung kommt durch den städtischen Förderwettbewerb, der nach einem Jahr Halbzeitbilanz zieht.

Carolin Hinz ist mit ihrer Modemarke 4littlearts in Luisenviertel gezogen. ©Wirtschaftsförderung Wuppertal

Gut ein Jahr läuft der Förderwettbewerb „stadtwärts.sichtbar.gründen.“, der Jungunternehmen und Startups hilft, ihre Geschäftsideen in leerstehende Ladenlokalen zu bringen. Ein reduziertes Miet-Konzept schafft finanzielle Anreize und unterstützt die neuen Ladenbetreiber*innen in der Anfangszeit. Seit Beginn wurden 28 Bewerbungen eingereicht, von denen 17 Projekte als förderfähig eingestuft wurden. Die Wirtschaftsförderung, die das Projekt im Rahmen des Stadtentwicklungsprojekt InnenBandStadt durchführt, konnte bislang fünf Mietverträge abschließen.

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Modellabel 4littlearts mit neuem Laden
Zuletzt ist Carolin Hinz mit ihrer Modemarke 4littlearts ins Luisenviertel gezogen. In der Friedrich-Ebert-Straße hat sie mit den Inhaberinnen des Modegeschäfts 17&wir eine Laden-WG gegründet. Hier bietet sie ihre Modekollektion an: fair gehandelte T-Shirts und Pullis für Groß und Klein, die mit Grafiken verziert sind, die auf Kinderzeichnungen basieren. Einige Oberteile werden auch durch Motive lokaler Künstler*innen veredelt. Es gibt die Modelle für den Partnerlook zwischen Eltern und Kind. Oder mit den Großeltern. 2020 hat Carolin Hinz begonnen, ihre Mode über einen Online-Shop zu vertreiben. Warum also, wo es der lokale Einzelhandel schwer hat, vom Internet in den stationären Handel wechseln? Hinz: „Mir hat der direkte Kontakt zu den Kundinnen und Kunden gefehlt. Ich bekomme so viel mehr Feedback und im gegenseitigen Austausch, entstehen Ideen für neue Kollektionen“, so Hinz. Ihre Modelle bietet sie Kleinstserien an. Rund 20 verschiedenen Motive hängen derzeit im Laden aus, den sie vor knapp drei Monaten bezogen hat. Mit ihrem Standort im Luisenviertel ist Hinz sehr zufrieden. „Mein Konzept verbindet Nachhaltigkeit und kreatives Design. Ich kann mir meine Sachen gar nicht woanders vorstellen, als hier im Luisenviertel“. Ihren Online-Shop führt Hinz nebenbei weiter, wenngleich der Laden derzeit viel mehr Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt.

Info-Abend für Interessierte am 19.09.
Ohne die Förderung wäre es wohl nicht zu der Neueröffnung gekommen. „Ich hatte vorher schon Kooperationen mit einigen Läden. Aber alleine ein eigenes Ladenlokal zu gründen, hätte ich mich wegen der finanziellen Belastung nicht gewagt“, so Hinz. Geholfen hat ihr der Förderwettbewerb „stadtwärt.sichtbar.gründen.“ Über den können sich Start-ups und Initiativen bewerben, die einen Standort in der Innenstadt suchen. Nach positivem Juryentscheid wird ein passendes Ladenlokal von der Wirtschaftsförderung angemietet. Die Gewinner*innen des Wettbewerbs zahlen bei Untervermietung nur 20 Prozent der ursprünglichen Miete oder maximal fünf Euro pro Quadratmeter. Dies gilt bis zum Ende der Förderperiode im August 2025. „Wir sind weiterhin offen für Bewerbungen. Gerne aus den Bereichen Einzelhandel, Gastronomie, gläserne Manufaktur oder Bildungseinrichtung“, sagt Projektleiter Dominic Becker. Am 19.09. lädt er interessierte Gründer*innen und Immobilienbesitzer*innen ins LOCH (Plateniusstr. 35, 43105 Wuppertal, ab 18:30 Uhr) ein, sich über das Projekt zu informieren und Erfahrungen mit Teilnehmenden auszutauschen.

Im Herbst startet ein begleitendes Mentoring-Programm für die neuen Ladenbesitzer*innen mit Workshops und Einzelberatungen. Ziel ist, dass die Läden auch nach der Förderperiode die Innenstadt bereichern.

Info-Veranstaltung:
Lebendige Räume schaffen: Gemeinsam gegen Leerstand
19. September 2024
Uhrzeit: 18:30 – 20:00 Uhr
Ort: LOCH Wuppertal, Plateniusstraße 35, 42105 Wuppertal
Bitte melden Sie sich per Mail bei becker@wf-wuppertal.de an.

Bewerbungen können fortlaufend unter innenbandstadt-foerderwettbewerb.de eingereicht werden.

 

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