Von den Kleinen lernen

Editorial der Bergischen Blätter, Ausgabe 12.2013, über interessante Beteiligungen von Vorwerk

Logo BBVorwerk, die weltweit agierende, aber immer noch als Wuppertaler Familienunternehmen titulierte Firma, wird in diesem Jahr 130 Jahre alt. Das veranlasst das Unternehmen, in gleicher Millionenhöhe zu investieren. Wuppertal bekommt davon 30 Millionen Euro ab. Und obwohl in der Verwaltung keine neuen Arbeitsplätze geschaffen werden und es dort in Zukunft eher um den Erhalt gehen wird, wird in anderen Bereichen – der Produktion sowie Forschung und Entwicklung – weiter aufgebaut; auch in Wuppertal.
Derzeit profitieren auch zwölf junge Unternehmen, die sich im Internet tummeln, von Vorwerk: Um neue Formen des Direktvertriebs kennenzulernen und zu testen, beteiligt sich das Unternehmen mit bis zu 20 Prozent an den Unternehmen. Und dabei zeigen die Wuppertaler ein gutes Händchen: Die beiden Plattformen „DaWanda“ und „Stylefruit“ sind bei „internetaffinen“, nicht nur jungen Verbrauchern mittlerweile keine Unbekannten mehr. Und auch die „Neuzugänge“ aus dem letzten Jahr warten mit pfiffigen Ideen auf, die ebenfalls bereits die Runde in der Internetgemeinde machen.
Und was hat Vorwerk davon? Geld werden diese Beteiligungen kaum bringen, aber sie zeigen, wie man erfolgreich das sogenannte Web 2.0 nutzt, das viel mehr ist als nur Information und Bestellmöglichkeit – denn alle Plattformen setzen auch auf die Interaktion mit ihren Kunden, zeigen flexible Zustellmöglichkeiten, die der Kunde selbst wählen kann, kombinieren den Internethandel mit Ladenlokalen und vieles mehr.
Schaut man dann wieder auf das traditionsreiche Unternehmen aus Wuppertal, zeigt sich, dass es vor zwei Jahren dann doch in den Internethandel eingestiegen ist, dass immer mehr Läden eingerichtet werden und es zur Küchenmaschine auch eine Applikation mit neuen Rezeptvorschlägen gibt.
Walter Muyres, einer der drei persönlich haftenden Gesellschafter, hat das ganz richtig auf den Punkt gebracht: „Kleine Boote sind meist wendiger als ein großes Schiff“. Aber auch ein 130 Jahre altes Unternehmen kann so wendig sein, dass man die kleinen nicht belächelt, sondern deren Potenzial für sich nutzt und ihnen dabei als Gegenleistung finanziell unter die Arme greift.

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