09.04.2014CtEvD
Von Doppelwicklern und Steuertänzern
Seit Montag (7. April) ist in Düsseldorf die internationale geballte Technologiepower anzutreffen, die Auswirkungen sind bis Wuppertal spürbar, denn auch hier ist aufgrund der beiden Leitmessen kaum mehr ein Hotelzimmer zu bekommen. Da haben die neun Aussteller aus unserer Stadt „Heimvorteil“ und so nutzen beispielsweise die Vertreter von Holzrichter Wuppertal auf einem deutlich erweiterten Stand die fünftägige Messe zur Kundenbindung. „Die Messe zeichnet auch immer ein Stimmungsbild ab, die Nachfrage im Stahlhandel ist gut“, berichtet Geschäftsführer Joachim Röttger, der allerdings am zweiten Messetag aufbrechen musste, um weitere Kontakte auf der zeitgleich stattfindenden Hannover Messe zu knüpfen. 50 Prozent der Stahlprodukte werden in die Baubranche geliefert, hier profitiere man auch von dem milden Winter.
Ob die Rohre auch tatsächlich fehlerfrei produziert sind, können die Spezialisten der Karl Deutsch Prüf- und Messgerätebau per Ultraschall feststellen. Erst vor kurzer Zeit hat eine Prüfmaschine für eine Kraftwerkswelle die Produktion in Wuppertal auf drei LKWs verlassen. Auch Prüfanlagen für die Deutsche Bahn oder Windkraftanlagen werden hier gefertigt. Neu ist ein Messgerät mit bildgebendem Ultraschall: „Dieses wird bei besonders sicherheitsrelevanten Schweißnähten eingesetzt, z.B. bei Kernkraftwerken, Pipelines oder Dächern von Fußballstadien“, berichtet Geschäftsführer Dr. Wolfram Deutsch.
Vom Groben ins Feine
In 300 Produktionsstraßen für Rohre auf der ganzen Welt sorgen die Module der Julius Maschinenbau für die Bandkantenverarbeitung. Hier werden Späne oder Beschichtungen zur Schweißnahtvorbereitung entfernt. „Die Integration in die Rohrproduktion sorgt für mehr Leistung, da schneller bearbeitet wird“, erklärt Geschäftsführer Marco Chiesura. Geht es dort eher um die groben Arbeiten, findet man bei Steeger Flechtmaschinen unter anderem ausgesprochene filigrane Produkte. Die Unternehmensgeschichte begann vor 142 Jahren in der Blütezeit der Wuppertaler Textilindustrie. Heute entstehen auf den Maschinen beispielsweise Geflechte aus Feinstdraht, die derart feinmaschig sogar als Stent für die Hirnaterie eingesetzt werden. „Weltweit gibt es nur zwei Wettbewerber, die Auftragsliste ist bis Mitte nächsten Jahres voll“, so Geschäftsführer Bernd Rehrmann nicht ohne Stolz.
Dinosaurier, Geldscheine und 1.400 Nägel pro Minute
Auffallend war der Messestand der DURIT Hartmetall: Unter dem Motto „Nicht alles so langlebig wie Hartmetall!“ waren hier Dinosaurierschädel neben den Bauteilen aus Hartmetall für nahezu alle Industriezweige ausgestellt. Ebenso aufsehenerregend wird sicherlich auch die neue Unternehmenszentrale an der Linderhauser Straße, die im Spätsommer komplett fertiggestellt sein wird. „Hat bisher alles super geklappt, die Wirtschaftsförderung hat uns gut unterstützt“, lobte Geschäftsführer Michael Mense gegenüber Oberbürgermeister Peter Jung. Gemeinsam mit Vertretern der Wirtschaftsförderung und des Wuppertal Marketing und des Rates hatte er sich gerne per vollem Zug und noch vollerer U-Bahn nach Düsseldorf aufgemacht, um die heimischen Aussteller zu besuchen. Die Delegation war einmal mehr fasziniert von den Produkten und Leistungen „Made in Wuppertal“. So auch am Stand der Tensometric Messtechnik, denn der Spezialist für elektronische Zugkraft- und Reibwertmessung prüft sogar hundertstel Millimeter dünne Metallfolien, die auch als Streifen in Geldscheinen eingesetzt werden, wie Geschäftsführer Markus Kolossa darstellte.
Gewaltigen Ausmaßes hingegen ist die Messeneuheit am Stand der WAFIOS Umformtechnik: Die dort ausgestellte Maschine fertigt aus Draht qualitativ hochwertige Nägel, ganze 1.400 Stück in einer Minute. „Unser Geschäft ist zu 80 Prozent international“, sagt Geschäftsführerin Jutta Leib. Die Auftragslage sei gut, man stelle gerade neue Mitarbeiter und Auszubildende ein.
Eine große Entwicklung hat das Produkt Gesadur der Firma Sachsenröder nicht nur in den letzten sechs bis acht Jahren hinter sich, sondern auch vor sich, ist Verkaufsleiter David Wallis sicher. Die Einsatzgebiete des Kunststoffes mit hohem Naturfaseranteil sind nahezu unbegrenzt, immer neue werden anhand von Kundenanforderungen entwickelt. Die Märkte in China, Malaysia und Brasilien entwickelten sich sehr gut.
99 Jahre Erfahrung in der Kabelproduktion hat die Maschinenfabrik Johann Leimbach. Doppelaufwickler zum kontinuierlichen Wickeln von isolierten Adern und Leitungen hat das Unternehmen im Portfolio, der „Steuertänzer“ sorgt hier für eine gleichbleibende Zugspannung. Mit Wolfgang Waldmin, Schwiegersohn Olaf Römer und Enkel Nils Römer waren gleich drei Generationen am Stand vertreten.
Der Oberbürgermeister konnte nach diesem Messetag eine positive Resonanz ziehen: „An allen Ständen war zu hören, dass die Unternehmer am Standort zufrieden sind, das freut mich natürlich besonders.“ Ein weiterer Grund zur Freude war das Treffen mit Joachim Schäfer, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf. Er ist Fan des Skulpturenparks Waldfrieden, „den suchen wir gerne mit unseren Besuchern auf!“
Die neun ausstellenden Unternehmen aus Wuppertal:
Durit Hartmetall GmbH, Peter Holzrichter GmbH, Julius Maschinenbau GmbH, Karl Deutsch Prüf- und Messgerätebau GmbH + Co KG, Maschinenfabrik Johann Leimbach GmbH, Sachsenröder GmbH & Co. KG, Körting Nachfolger Wilhelm Steeger GmbH & Co. KG, Tensometric Messtechnik GmbH, WAFIOS Umformtechnik GmbH
Quelle: PM Wifö W vom 09.04.14
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