Vorm Eichholz: Über 17.000 Quadratmeter Fläche sind vom Markt
Hochwertige Flächen für technologie- und forschungsorientierte Unternehmen sind auf den Südhöhen neu entstanden. Die landschaftlich reizvolle Lage, die sehr gute Verkehrsanbindung an die A1 und A46 und die Nähe zum Campus Freudenberg der Bergischen Universität, dem Wuppertaler Technologiezentrum und Automobilzulieferern wie Delphi und Happich machten das Gewerbegebiet an der Technologieachse Süd zu einem „Sahnestück“ im Wuppertaler Gewerbeflächenangebot. „Wir freuen uns, dass es uns auf diese neue Art gelungen ist, diese Flächen so erfolgreich zu vermarkten“, freut sich Oberbürgermeister Peter Jung. Denn dies ist das erste städtische Grundstück, welches die Wirtschaftsförderung Wuppertal selbst erschlossen und vermarktet hat. Aus haushaltsrechtlichen Gründen war dies in der Vergangenheit nicht möglich gewesen. „Für uns war dies eine spannende Herausforderung, dies war unser erstes Grundstück, für das wir eine Vermarktungsstrategie samt Businessplan hatten. Ziel war ganz klar eine schwarze Null, bzw. ein paar Euro Gewinn, denn wir wollten keine exorbitanten Gewinne machen. Das haben wir erreicht“, so Wirtschaftsförderer Dr. Rolf Volmerig. Zwischen 80 und 89 Euro pro Quadratmeter lag der Verkaufspreis und war damit vergleichbar zu den ebenfalls auf den Südhöhen befindlichen Flächen des so genannten Engineering Parks auf ehemaligen Kasernenflächen. Stadtdirektor Dr. Johannes Slawig ergänzt: „Nach vielen Jahren des Stillstands auf dieser Fläche gab es die Idee, in Vorleistung der Erschließung zu gehen. Natürlich mit dem Risiko, dass wir die Grundstücke nicht verkaufen. Von daher sind wir sehr dankbar, dass die erfolgreiche Vermarktung auch unter ökonomischen Gesichtspunkten so hervorragend geklappt hat. Wir werden dies auch bei weiteren Flächen wiederholen.“
Technologischer Branchenmix auf ebener Fläche
Bevor die über 17.000 Quadratmeter auf den Markt kamen, wurde das Grundstück nivelliert. Der erhebliche Überschuss an Oberboden konnte wiederum im neuen Wohngebiet „Bergisches Plateau“ im Ortsteil Wichlinghausen eingebaut werden, was dort wiederum zu Einsparungen führte, wie Projektleiter Alexander Buckardt berichtet. Die Einebnung der Fläche hat sich als Vermarktungsvorteil erwiesen, wie auch Branko Glisovic von High End Society bestätigt: „Bevor wir hier fündig wurden, haben wir uns im größeren Umkreis nach Gebrauchtimmobilien und schließlich auch Flächen umgesehen. Mir fehlt bei einem Grundstück in Hanglage aber die Vorstellungskraft, wie es aussehen könnte, und ich verfüge über kein Bodengutachten. Hier habe ich eine genaue Vorstellung und eine klare Risikoabschätzung erhalten.“ Der Industrieverband für hochwertige Hifi-Produkte und zugleich Veranstalter der Leitmesse in diesem Bereich hatte von jeher seinen Sitz in Wuppertal und war der erste Käufer. In den neuen Räumlichkeiten in Holzständerweise wurden 7,5 Tonnen Quarzsand in die Wände verfüllt. „Wenn wir jetzt auch richtig laut Musik aufdrehen, schwingt hier nichts“, so Glisovic. Sechs feste Mitarbeiter sind hier beschäftigt, zudem werden hier Schulungen und Seminare für die Verbandsmitglieder angeboten.
Ceteq, ein Beratungs- und Entwicklungsunternehmen für hochspezialisierte IT- und Softwarelösungen, arbeitet bereits seit langem mit der Wirtschaftsförderung zusammen, ist es doch aus dem Wuppertaler Technologiezentrum heraus gewachsen. Das Unternehmen hatte bereits ein Gebäude am Rande des Gewerbegebietes erworben und darin einige Flächen vermietet. In diesem Jahr wird man in unmittelbarer Nachbarschaft neu bauen, „unsere Immobilie ist ausgelastet, in dem neuen Gebäude werden wir allein unseren Firmensitz haben und dort alles zusammenführen“, so Geschäftsführer Dr. Tariq Odeh. Im derzeitigen Gebäude wird kein Leerstand entstehen, „die Nachfrage nach attraktiven Flächen hier auf der Technologieachse Süd ist nach wie vor hoch“, weiß Volmerig.
Mittelständische Unternehmen willkommen
Synergien von Ceteq konnten auch genutzt werden zur Ansiedlung eines weiteren Unternehmens, denn es bestand bereits eine enge Zusammenarbeit zu Utility-Partners, die ebenfalls in Kürze in der Nachbarschaft bauen werden. Das Beratungsunternehmen unterstützt vornehmlich die Energiewirtschaft und beschäftigt derzeit 79 Mitarbeiter. Dr. Yorck F. Jung berichtet: „Wir waren eigentlich zu einem Beratungsgespräch bei der hiesigen Wirtschaftsförderung und dann gab man uns den Tipp ‚rückt doch auch räumlich näher an Ceteq heran‘ und so werden wir nun von Solingen nach Wuppertal übersiedeln.“ Die Stadtspitze freut sich: „Wir kümmern uns um kleinere Unternehmen genauso, wie um die ganz großen. Hier stehen wir auf gesunden Füßen, da wir mehrere Unternehmen ansiedeln konnten, anstelle eines großen.“ Ein weiterer Beleg dafür ist auch die Firma Gennicoo, die verschiedene technisch orientierte Dienstleistungen anbietet und Photovoltaikanlagen betreibt: „Wir wollten ursprünglich als Zulieferer in direkter Nachbarschaft zu Johnson Controls in Haan bauen. Jedoch waren wir dort als kleines Unternehmen nicht willkommen“, erzählt Geschäftsführer Kai Traub. Den Standort Vorm Eichholz kannte er bereits gut aus seiner Tätigkeit bei Delphi. Der Automobilzulieferer in direkter Nachbarschaft hat übrigens seinen Mietvertrag in Wuppertal soeben dauerhaft verlängert. Im neuen Firmengebäude hat Traub sogar Duschen eingebaut, denn die unmittelbare Nähe zum Naherholungsgebiet Gelpe nutzt man bei Gennicoo für Sportaktivitäten in der Mittagspause.
Die schöne Aussicht und Lage hat sich auch Ueberholz zunutze gemacht. Das vielfach ausgezeichnete Design- und Architekturbüro, das als zweites Standbein LED-Lichtsysteme entwickelt, hat hier traumhafte Büro- und Lagerflächen in einem neuen transparenten Gebäude realisiert. Als der Nachfragedruck im Gewerbegebiet immer größer wurde, hat man sich zudem eine weitere Expansionsfläche gesichert.
Die letzte Fläche, der zwischen 1.350 und 3.531 Quadratmeter großen Parzellen hat der international renommierte Künstler Tony Cragg erworben, der in Nähe seiner Ateliers weitere Flächen zur Lagerung und Arbeit seiner Schüler benötigte. „Ein leichtes Abweichen vom Technologiebereich, aber eine inspirierende Ergänzung“, so Volmerig. Sobald die letzten beiden Grundstücke durch Ceteq und Utility-Partners bebaut sind, wird die Wirtschaftsförderung auch die letzten Außenarbeiten wie die Anlage der Bürgersteige abschließen. Parallel konzentriert man sich jetzt schon auf die erfolgreiche weitere Vermarktung im Mittelstandspark VohRang sowie auf Korzert.
Quelle: PM Wifö W vom 02.02.15
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