Weiterer Stellenabbau bei der WZ?

Die Branche mutmaßt, dass die "Westdeutsche Zeitung" ihren überregionalen Mantelteil künftig nicht mehr selbst erstellen wird. Der Betriebsrat befürchtet einen weiteren Verlust von Arbeitsplätzen.

Für morgen (Donnerstag) hat die Geschäftsführung der Westdeutschen Zeitung ihren Mitarbeiter wichtige Neuerungen angekündigt. Was genau bei den Veranstaltungen an den WZ-Standorten in Wuppertal, Düsseldorf und Krefeld verkündet werden wird, ist noch ein Geheimnis. Der Branchendienst „journalist“ spekuliert jedoch bereits, dass die WZ künftig ohne eigenen überregionalen Mantelteil auskommen wird. Trifft das zu, müssten nach Befürchtungen des Betriebsrats viele der etwa einhundert Redakteure mit ihrer Entlassung rechnen.

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2010-08-29_WZ Pressehaus Otto Hausmann Ring

Der Anlass für einschneidende Maßnahmen bei der WZ liegt auf der Hand. In den zurückliegenden zwei Jahrzehnten hat sich die Auflage auf nur noch 97.000 Exemplare mehr als halbiert. Allein im Zeitraum von 2013 bis 2011 ist die Zahl der verkauften Zeitungen laut „journalist“ um fast 10 Prozent gesunken, damit sind die Einbußen deutlich höher als im Branchendurchschnitt.

Die Beteiligung an Radio Wuppertal und das Druckhaus in Wuppertal hat bereits vor einigen Jahren die Rheinische Post übernommen. Von dort bzw. einem zur RP gehörenden Verlag könnte künftig auch der Mantel der WZ kommen.

Den letzten Aderlass musste die Belegschaft erst 2012 verkraften, als etwa jeder fünfte Mitarbeiter gehen musste. Auf der Homepage des „journalist“ wird ein Branchenexperte mit der Aussage zitiert, die WZ sei „nicht mehr als eine Filiale der Rheinischen Post“. Ein anderer Insider ätzt: „“Da ist nun nicht viel mehr als die Marke WZ übrig.“ Die möglicherweise bevorstehende aktuelle Umstrukturierung kommentierte ein Branchenkenner gegenüber njuuz mit den Worten: „Die Idee ist eigentlich gut, kommt aber zehn Jahre zu spät“

Girardet-Geschäftsführer Kersten Köhler sagte dem „journalist“, die publizistische Eigenständigkeit der Westdeutschen Zeitung sei nicht infrage gestellt.

Erst Ende Februar hatte die WZ bekannt gegeben, dass man sich vom Wuppertaler Lokalchef Robert Maus einvernehmlich getrennt habe. Seitdem  leitet Lothar Leuschen, der in Personalunion auch stellvertretender Chefredakteur der Westdeutschen Zeitung ist,  das Team im WZ-Haus am Otto-Hausmann-Ring.

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Archivfoto: njuuz

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Kommentare

  1. UTC sagt:

    Was ist das noch für eine Zeitung, wenn der „Mantel“ aus Aachen kommt und lokal reihenweise Köpfe ausgetauscht werden. Gut, dass es mit Radio Wuppertal, njuuz.de und anderen Internetangeboten mittlerweile Alternativen gibt.

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