26.11.2012Neue Effizienz
Wenn Design auf Nachhaltigkeit trifft
Am Ende war jeder Einzelne gefragt: Es galt, fünf Dinge zu bestimmen, die jeder für sich ändern möchte, um das Thema nachhaltiges und bewusstes Verhalten im Jahr 2013 ein bisschen mehr im Alltag zu verankern. Mit einem Schmunzeln einigten sich die Teilnehmer des Projekttags auf dieses ganz konkrete Vorhaben. Die „Hausaufgaben“ werden schon im nächsten März abgefragt.
Zuvor hatten sich Vertreter von Unternehmen, der Bergischen Universität und regionalen Interessenverbänden sowie 15 Vertreter aus dem französischen Saint Étienne einen ganzen Tag lang dem Thema „Nachhaltigem Design“ gewidmet. Eingeladen hatte dazu die Neue Effizienz, die im Bergischen Städtedreieck den Austausch zwischen Wirtschaft und Wissenschaft zum Thema Ressourceneffizienz vorantreibt.
Die Facetten, die an diesem Tag angesprochen wurden, waren so vielfältig und abwechslungsreich wie das Thema selbst. So wurde schon zu Beginn des Projekttags deutlich, dass die strukturellen Probleme, mit denen die Wirtschaft des Bergischen Landes zu kämpfen hat, auch in Saint Étienne bekannt sind. Die Lösungen, die dazu auf beiden Seiten erdacht wurden, bildeten die Grundlage für einen intensiven Austausch über die Wichtigkeit von Effizienz und Nachhaltigkeit in Produktions- und Konsumprozessen.
„Wir haben seit 2002 eine Vielzahl an Werkzeugen und Methoden entwickelt, um kleine und mittelständische Unternehmen darin zu unterstützen, nachhaltiger und ressourceneffizienter zu arbeiten“, berichtete Samuel Mayer, Geschäftsführer von der französischen Pôle Éco-Conception. „Es gibt offensichtliche Verbindungen zwischen unserer Region und dem Bergischen Land und wir sind gespannt auf Projekte in Deutschland, deren Konzept wir übernehmen können.“
Die gleiche Erwartungshaltung bestand auf deutscher Seite. „Wir haben auf viele Dinge die gleiche Sichtweise, aber andere Antworten“, stellte Jochen Stiebel von der Neuen Effizienz fest. Die verschiedenen Aspekte, die im Laufe des Tages angesprochen wurden, machten dies deutlich. „Nachhaltigkeit ist erstmal ein leerer Begriff, alles und nichts. Wir müssen daher von Anfang an verstehen und daraus die Konsequenzen ziehen. Es ist ein Fehler, zu glauben, allein technische Neuerungen würden uns weiterbringen“, mahnte beispielsweise Professor Martin Topel von der Bergischen Universität Wuppertal.
Curt Mertens, Geschäftsführer der Carl Mertens Besteckfabrik GmbH, wies darauf hin, dass die heranwachsenden Generationen stärker für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisiert werden müssten. Ein Austausch deutscher und französischer Studenten, Praktikanten und Mitarbeiter von Unternehmen wurde daher von allen Seiten begrüßt. „Der Masse der Menschen fehlt im Alltag aber noch das Bewusstsein für nachhaltige Produkte“, stellte Thomas Haberland von CSCP fest und sprach damit einen weiteren wichtigen Punkt an. „Nachhaltigkeit muss vereinfacht werden, um auch im Massenmarkt präsent zu sein.“
Am Ende des Tages blieb sowohl auf deutscher als auch auf französischer Seite die Erkenntnis, dass es noch viel zu tun gibt – aber dass ein gemeinsames Vorgehen für alle Beteiligten nur von Vorteil sein kann. Der Gegenbesuch nach Saint Étienne im März 2013 wird bereits vorbereitet. Interessierte Unternehmen aus dem Bergischen können sich gerne schon bei der Neuen Effizienz melden, Telefon 0202 317 13-135.
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