29.07.2014Georg Sander
Wir Wuppertaler sind Tageszeitungsmuffel
Alle zwei Jahre veröffentlicht die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW), wieviele Zeitungen in den deutschen Städten verkauft werden. Das Medienportal MEEDIA hat die Zahlen der 50 größten deutschen Städte ausgewertet.
Um es kurz zu machen: die Wuppertaler sind keine leidenschaftlichen Zeitungsleser. Mit nur 15,3 Blättern, die von montags bis freitags je 100 Einwohner täglich verkauft werden, landet unsere Stadt nur auf dem drittletzten Platz. Beim Spitzenreiter München ist der Wert fast doppelt so hoch.
Der hohe Anteil an Bürgern mit ausländischen Wurzeln in unserer Stadt ist übrigens keine taugliche Erklärung für den schlechten Wert. Beschränkt man nämlich die Untersuchung auf die deutschen Einwohner, landet Wuppertal auf einem ebenfalls schlechten 45. Platz.
Wo liegt also die Ursache dafür, dass viele Wuppertaler die Tageszeitung verschmähen? Eine mögliche Erklärung für das bescheidene Resultat liefert MEEDIA: „Eine große Zeitungsvielfalt, bzw. Konkurrenzsituation dient den Verkaufszahlen durchaus. So sind Städte wie München, Frankfurt und Düsseldorf nicht um sonst so weit oben zu finden – auch wenn die großen Zeitungen in Frankfurt ja mittlerweile dem selben Verlagshaus gehören. Eine solche Vielfalt an Titeln führt aber auch nicht zwingend zu starken Zahlen – siehe Berlin.“
Weiter mit:
Trotz intensiver Bemühung habe ich in Wuppertal noch keine lesenswerte Tageszeitung gefunden. Auf den Kauf einer Tageszeitung, die es schafft keinen nennenswerten Informationsgehalt jenseits der Tagesthemen zu schaffen, kann ich gerne verzichten. Lokale Geschehen wird oft einseitig dargestellt.
Darauf kann ich getrost verzichten und ich glaube viele meiner Mitbürger auch.
Wer schafft endlich eine Alternative?
Diese Ermittlung überrascht keinen WZ-Leser. Als Abo-Leser von WZ und Rheinischer Post kann ich nur feststellen, eine Tageszeitung wird nicht nur wegen der „Todesanzeigen“ abonniert. Ein interessierter Leser will auch keine „BILD-Informationen sondern Hintergründe gut recherchiert und nachvollziehbare Meinungsäußerungen.
Die WZ muss sich ändern – nicht die Wuppertalerinnen und Wuppertaler.
[Der Kommentar enthielt unbewiesene Tatsachenbehauptungen gegen Dritte und wurde daher vom NJUUZ-Team gelöscht]
weil bei der WZ investigativer Journalismus anscheinend ganz besonders klein geschrieben wird…..nur ja nirgendwo anecken……
Vielleicht liegt es auch einfach an der mäßigen Qualität der Artikel. Den überörtlichen Teil braucht man gar nicht erst lesen – alles stets bekannt. Kaum Hintergrundinformationen oder „investigative“ Recherchen…da können andere Blätter weitaus mehr! Dazu kommt die einseitig politische Färbung, das wollen einfach viele Leser nicht mehr. Schade um die Arbeitsplätze…