25.06.2018Claudia Otte
Wuppertaler Stadtwerke erwirtschaften positives Jahresergebnis
Kennzeichnend für das Geschäftsjahr war eine Ergebnisverbesserung in der Versorgung um rund 5 Millionen Euro auf 56,4 Millionen Euro (Vorjahr: 51,4 Millionen Euro), während das strukturelle Defizit im Verkehr von 44,5 Millionen Euro in 2016 auf 51,9 Millionen Euro anstieg. Die AWG trug mit 7,5 Millionen Euro zum Konzernergebnis bei.
Die Eigenkapitalquote stieg erneut und zwar von 29,8 Prozent auf 30,0 Prozent. Die Bilanzsumme sank von 1,271 Milliarden Euro im Vorjahr auf 1,250 Milliarden Euro im Berichtsjahr.
In der Sparte Strom zeitigte die Strategie der WSW Erfolge, margenschwache Positionen im nationalen Industriekundenportfolio zugunsten der Konzentration auf den Kernmarkt Wuppertalaufzugeben. Die Stromabgabe sank von 3868 GWh in 2016 auf 2992 GWh in 2017, bei gleichzeitig steigenden Gewinnen. Bei Gas und Fernwärme sank der Absatz von 2168 GWh im Vorjahr auf 1978 GWh im abgelaufenen Geschäftsjahr. Bei der Fernwärme betrug die Absatzmenge 361 GWh gegenüber 405 GWh im Vorjahr.
In den Sparten Strom und Gas sind die WSW mit weiterhin großem Abstand Marktführer in Wuppertal. Der Marktanteil beim Gas liegt bei 73,88 Prozent und beim Strom bei 78,18 Prozent.
Wichtigstes Bauprojekt war die Verlegung der Fernwärmetrasse Süd-West, die in diesem Jahr abgeschlossen wird. Die WSW konnten außerdem die Sanierungsarbeiten am Wasserturm Lichtscheid beenden. In der Stromversorgung wurde mit der Erneuerung des Umspannwerks Süd begonnen und die WSW haben sich an einem zweiten Windkraft-Projekt in Kahlenberg/Rheinland-Pfalz beteiligt.
Die WSW mobil GmbH beförderte 2017 rund ein Prozent weniger Fahrgäste als im Vorjahr. Die Gesamtzahl ging von 90,1 Millionen auf 89,2 Millionen zurück. Davon entfielen 24,1 Millionen Fahrgäste auf die Schwebebahn und 65,1 Millionen Fahrgäste auf den Busverkehr. Die Umsatzerlöse stiegen von 87,9 Millionen Euro in 2017 auf 88,3 Millionen Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr. Das Ergebnis der WSW mobil wurde durch den Einkauf von Fremdleistung während der Bahnsperrung im Sommer, durch erhöhten Materialaufwand für den Weiterbetrieb der alten Schwebebahnen infolge des Lieferstopps für die neue Wagengeneration sowie durch Personalrückstellungen belastet.
Das deutlich positive Jahresergebnis 2017 mit gedrosselter Bilanzsumme und stabiler Eigenkapitalquote bietet den WSW eine ausgezeichnete Grundlage, um die Geschäftsfelder strategisch weiterzuentwickeln. Große Bedeutung kommt dabei der Entwicklung der „Talwärme“ zu. Die neu aufgestellte Fernwärmeversorgung in Wuppertal vermeidet durch die Schließung des Heizkraftwerks Elberfeld 450.000 Tonnen CO2-Ausstoß pro Jahr und ist damit das größte Klimaschutzprojekt in der Geschichte Wuppertals. Die CO2-neutrale Wärmeversorgung wird in Zukunft aus dem AWG-Müllheizkraftwerk gesichert. Die infrastrukturellen Voraussetzungen dafür werden mit der Inbetriebnahme der neuen Pipeline von der AWG zum Fernwärmenetz in der Talsohle am 7. Juli geschaffen.
Maßnahmen zur Luftreinhaltung setzen die WSW auch im Verkehr um und entwickeln dafür gemeinsam mit der Stadt Wuppertal einen „Masterplan saubere Luft“. Teil des Masterplans ist der sukzessive Umbau der Busflotte auf schadstoffarme Fahrzeuge. Als Alternative zu Dieselbussen werden 20 wasserstoffbetriebene Brennstoffzellenbusse angeschafft, zudem wurden Förderanträge für sieben elektrisch betriebene Busse gestellt. Projektpartner bei den Wasserstoffbussen ist die Konzerntochter AWG, die den benötigten Wasserstoff produzieren wird. Als weitere umweltfreundliche Alternative zu Benzin- und Dieselmotoren setzen die WSW sich für die Förderung der Elektromobilität ein. Die Anschaffung von Elektrofahrzeugen wird von den WSW über den Klimafonds gefördert. Außerdem werden die Stadtwerke das Angebot an Ladestationen für E-Fahrzeuge noch in diesem Jahr massiv ausbauen.
Die Digitalisierung wirkt sich auf allen Geschäftsfeldern der WSW aus. Mit dem „Tal.Markt“, der weltweit ersten Blockchain-basierten Online-Handelsplattform für grünen Strom sorgten die WSW in diesem Jahr für Furore in der Energiebranche. Die Nutzer können mit diesem Angebot selbst grünen Strom aus ihrer Nachbarschaft einkaufen, lokale Erzeuger erhalten so einen effizienten und unkomplizierten Marktzugang.
Quelle WSW
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