Wuppertaler Stadtwerke stellten Jahresbilanz 2012 vor

Angesichts der sehr schwierigen Marktlage sowohl in der Versorgung, als auch im ÖPNV, sind die Wuppertaler Stadtwerke mit der Jahresbilanz 2012 zufrieden.

 

Positiv ist, dass in den meisten Sparten der Versorgung (Strom, Gas, Fernwärme, energienahe Dienstleistungen) ein Absatzplus zu verzeichnen war. Außerdem konnten die WSW in den Zukunftsmärkten erneuerbare Energien und Energieeffizienz wichtige Projekte auf den Weg bringen. Gleichwohl konnte das Vorjahresergebnis nicht erreicht werden. Notwendige Rückstellungen für Altersteilzeit und Vorruhestand belasten ebenso das Ergebnis wie die Investitionen für den Schwebebahnausbau. Daher war es wichtig, dass im abgelaufenen Geschäftsjahr einige wesentliche Meilensteine für die Modernisierung des Wuppertaler Wahrzeichens erfolgreich abgearbeitet werden konnten.

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WSW Energie & Wasser: Stark im Heimatmarkt und bundesweit erfolgreich

Der Ebit liegt mit 71 Millionen Euro nur geringfügig unter dem Vorjahr. Das Jahresergebnis vor Gewinnabführung beträgt 48,4 Millionen Euro und liegt knapp unter dem Ergebnis des Vorjahres (48,7 Millionen Euro). Eine Ergebnissteigerung gab es in der Stromversorgung zu verzeichnen. Zurückzuführen ist dies in erster Linie auf den bundesweiten Stromvertrieb sowie auf den Stromhandel. Die Stromabgabe lag mit 2772 Gigawattstunden deutlich über dem Wert für 2011 (2570 Gigawattstunden). Der WSW-Marktanteil in Wuppertal lag zum Jahresende bei 87,7 Prozent. Weiterhin erfolgreich ist der bundesweite Stromvertrieb. So konnten im Berichtsjahr u.a. die Dorint-Hotelkette, Franken-Brunnen, Geobra Brandstätter (Playmobil) sowie die Universitäten Wuppertal und Duisburg-Essen als Kunden gewonnen werden.

Einen deutlichen Zuwachs gab es beim Gasabsatz. Er stieg gegenüber dem Vorjahr um 20,6 Prozent auf 2346 Gigawattsunden (2011: 1945 Gigawattstunden). Der WSW-Marktanteil bei Privat- und Geschäftskunden in Wuppertal beträgt 88,3 Prozent.

Entsprechend dem gestiegenen Absatz von Gas lag auch der Absatz von Heiz- und Fernwärme mit 613 Gigawattstunden über Vorjahresniveau (591 Gigawattstunden). Bei der Trinkwasserabgabe gab es 2012 einen leichten Rückgang von 21,6 auf 20,8 Millionen Kubikmeter.

WSW-Vorstandsvorsitzender Andreas Feicht.WSW-Vorstandsvorsitzender Andreas Feicht. ©WSW

Zukunftsmarkt Energieeffizienz

Im Rahmen des Geschäftsfelds „Energienahe Dienstleistungen“ (EDL) konnten die WSW zahlreiche Effizienzmaßnahmen für ihre Kunden umsetzen. Allein durch Energieanalysen in Industriebetrieben konnten rund 10 Millionen Kilowattstunden beim Primärenergieeinsatz eingespart werden. Neben den dadurch vermiedenen Kohlendioxid-Emissionen sparen die Unternehmen dadurch circa 370.000 Euro Energiekosten jährlich. Im Rahmen des Wärmecontractings für die Wohnungswirtschaft haben die WSW rund 100 Wohnungen von Öl- auf Erdgasnutzung umgestellt – mit einer entsprechend positiven Umweltbilanz. Die WSW betreiben rund 100 Energieanlagen – v. a. Wärme- und Druckluftanlagen – im Contracting für ihre Kunden.

Im Bereich Elektromobilität haben die WSW mehrere Ladestationen im Wuppertaler Stadtgebiet eingerichtet. Außerdem unterstützen die Stadtwerke die Initiative „W-EMOBIL 100“, die die Elektromobilität in Wuppertal fördern will. Schirmherr der Initiative ist der WSW-Vorstandsvorsitzende Andreas Feicht.

Kooperationen für die Energiewende

Auch 2012 haben die WSW ihre Anstrengungen für die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien fortgesetzt. Am 24. Juni 2012 wurde der gemeinsam mit GDF SUEZ Energie Deutschland betriebene Windpark Helmstadt eröffnet. Er besteht aus fünf Windkraftanlagen mit je 2,5 Megawatt Leistung. Ebenfalls gemeinsam mit GDF SUEZ sowie dem Berliner Versorger Gasag haben die WSW außerdem eine Projektentwicklungsgesellschaft für Windparks „Tevaro“ gegründet.

Für die Förderung der Energieeffizienz im Bergischen Städtedreieck durch eine stärkere Vernetzung von Wirtschaft und Forschung setzten sich die WSW als Gründungsmitglied und Mit-Initiator der Bergischen Gesellschaft für Ressourceneffizienz mbH – kurz „Neue Effizienz“ – ein. Gründungsgeschäftsführer wurde Professor Norbert Hüttenhölscher, der bei den WSW den Bereich neue Energiekonzepte leitet. Er hat sein Amt inzwischen planmäßig an Jochen Stiebel weitergegeben. Gleichzeitig erhielt die Neue Effizienz den Status eines An-Instituts der Bergischen Universität Wuppertal.

Wichtige Investitionen im Netzbereich waren die Ertüchtigung des Umspannwerks Viktorstraße durch die Installation eines neuen 110 KV-Transformators, die Erweiterung der Gasübernahmestation Möbeck durch den Bau einer neuen Erdgas-Hauptleitung sowie die Verlegung einer neuen Kanalleitung in der Kaiserstraße. Letztere Arbeiten konnten nur während der Sommersperrpause der Schwebebahn durchgeführt werden. Innerhalb von nur sechs Wochen wurden hier 850 Meter Kanalleitung ausgetauscht, um die Entwässerungssituation bei Starkregenereignissen in Vohwinkel zu verbessern.

WSWmobil GmbH: Defizit im Verkehr vergrößert sich

Das Betriebsergebnis beträgt -45,1 Millionen Euro und ist damit nahezu auf Vorjahresniveau. Doch trotz einer Steigerung der Umsatzerlöse um 3,1 Prozent auf 62,5 Millionen Euro vergrößerte sich bei der WSW mobil GmbH das Defizit im abgelaufenen Geschäftsjahr um 10 Millionen Euro auf -53,5 Millionen Euro. Diese Verschlechterung kommt in erster Linie durch einen Sondereffekt des Jahres 2011 zustande, wo Rückstellungen aufgelöst werden konnten. Weitere Gründe dafür sind die sinkende Einwohnerzahl Wuppertals, die auch bei den Fahrgästen zu einem Rückgang um 1,6 Prozent auf 88,47 Millionen führte, die Investitionskosten bei der Schwebebahn sowie der Anstieg der Dieselkosten. Daher besteht bei der WSW mobil weiterhin ein hoher Kostendruck, der weitere Restrukturierungsmaßnahmen erforderlich macht.

Wichtige Investitionen entfielen auf die neuen Schwebebahnfahrzeuge (52,7 Millionen Euro) sowie auf die Modernisierung der Busflotte (7,0 Millionen Euro). 2012 konnten außerdem die Neubauten der Stationen Völklinger Straße und Oberbarmen abgeschlossen und mit dem Rückbau der Wagenhalle Oberbarmen und der Station Werther Brücke begonnen werden. Ein weiterer wichtiger Schritt bei der Einführung der neuen Wagengeneration war die Auftragsvergabe an die Firma Alstom für das neue Betriebssystem.

Im Busnetz haben die WSW außerdem in die Verbesserung von Fahrgastkomfort und -information investiert. So können sich die ÖPNV-Kunden über den Abfahrtsmonitor über die tatsächlichen Abfahrtszeiten bzw. Verspätungen der Busse informieren. Wichtige Haltestellen erhielten neue Wetterschutzeinrichtungen. Im August 2012 haben die WSW ihre Planungen für eine Anpassung des Nahverkehrsangebots vorgestellt. Das Konzept wurde kurz darauf vom Stadtrat beschlossen und im Mai 2013 erfolgreich umgesetzt.

WSW-Konzern

Die Konzern-Holding WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH erzielte im Geschäftsjahr 2012 einen Jahresfehlbetrag von 9,8 Millionen Euro, der vor allem durch Rückstellungen für Altersteilzeit und Vorruhestand zustande kommt.Das Betriebsergebnis beträgt 2,8 Millionen Euro und ist damit deutlich positiv. Das Ergebnis ist geprägt von den Ergebnisübernahmen der WSW Energie & Wasser AG (48,4 Millionen Euro), der AWG Abfallwirtschaftsgesellschaft mbH (9,2 Millionen Euro) und der WSW mobil GmbH (- 53,5 Millionen Euro). Mit einem deutlichen Anstieg der Betriebsleistung des Konzerns auf 958 Millionen Euro konnte die Umsatzmilliarde nahezu erreicht werden.

Die Zahl der Mitarbeiter betrug 2012 im Jahresmittel 3295.

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Quelle: WSW
Foto: Andreas Fischer

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