Zukunftsideen aus dem W-Tec

Seit drei Jahren werden ausgewählte Start-ups im Technologiezentrum Wuppertal W-tec besonders gefördert. Zum Jubiläum des Akzelerator-Programms präsentierten sechs Gründungsteams ihre Geschäftsideen zur Energiewende, neuen Werkstoffen und innovativen Ansätze im Automobilbau.

Startup-Pitch im W-tec anlässlich des 3jährigen Jubiläums des Akzelerator-Programms. ©Wirtschaftsförderung Wuppertal

31 Start-ups nehmen aktuell am Akzelerator-Programm des Wuppertaler Technologiezentrums W-tec teil. Sie werden gezielt dabei unterstützt, ihre Geschäftsideen vom Planungspapier in die Umsetzung zu bringen. Zwar finden alle im W-tec ansässigen Start-ups Unterstützung bei der Gründungsberatung, aber die, die es ins Akzelerator-Programm geschafft haben, eben noch ein bisschen mehr.

Betriebswirtschaftliche Beratung, vergünstigte Arbeitsplätze, Kontakt zu Risikokapitalgebern und Hinweise auf Förderprogramme werden genauso geboten wie unkomplizierte Kredite zur Produktion eines Prototyps oder zur Vermarktung der ersten verkaufsreifen Serie.

Zum dreijährigen Jubiläum dieser speziellen Förderung hat das W-tec zu einem Pitch-Event eingeladen. Sechs Start-ups bekamen die Gelegenheit, ihre Geschäftsideen vor einem Publikum aus der lokalen Wirtschaft zu präsentieren. „Wir sehen heute Start-ups, die sich auf ganz unterschiedliche Weise mit Zukunftsthemen auseinandersetzen“, begrüßte Dr. Martin Hebler, Geschäftsführer des W-tec, die rund 120 Besucher*innen.

Von Stadtrallye bis kommunale Wärmeplanung
Mit dabei war das Unternehmen „V´EYE“, das nachhaltige Brillengestelle aus Rizinusbohnen im 3D-Druckverfahren herstellt. Dabei hat das Gründerteam es geschafft, einen alternativen, kunststofffreien Werkstoff mit moderner Technologie zu verbinden. „Wir wollten etwas Neues für einen eigentlich übersättigten Markt kreieren“, so Mitgründer Simon Rummenhöller. Die Brillenmodelle werden inzwischen deutschlandweit in 36 Läden verkauft. Die Erfahrungen rund um nachhaltige Produktentwicklung, die das Start-up erworben hat, gibt es an andere Firmen weiter.

„Armedo“ hat sich der Optimierung arbeitsmedizinischer Prozesse verschrieben. Die Online-Plattform hilft Akteuren aus dem Gesundheitswesen bei der Arbeitsorganisation. Von der Dokumentation bis hin zur telemedizinischen Beratung können Prozesse zentral über das digitale Tool abgewickelt werden. „Wir schaffen eine Zeitersparnis bei der Abwicklung bürokratischer Vorgänge, damit der Mensch und nicht das Papier im Fokus steht“, sagte Mitgründer Jan-Peter Lambeck.

Einen Teil zur Energiewende trägt „BMU Energy Consulting“ durch die Erstellung kommunaler Wärmepläne bei. Die Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung ist für alle knapp 11.000 Kommunen in Deutschland verpflichtend. „In neun Kommunen sind wir schon aktiv“, so Mitgründer Björn Uhlemeyer. Auch Stadtwerke, Netzbetreiber und Energieversorger gehören zu ihren potenziellen Kunden. Bei der strategischen Planung setzt das Team auf moderne wissenschaftliche Methoden und Algorithmen.

Fahrzeuge leichter und sicherer machen – das ist das Ziel von „iNDUVOS“. Mithilfe von Software, die Crashsimulationen auswertet, werden Fahrzeugstrukturen optimiert und die Sicherheit verbessert. Auch das Gewicht der Autos kann verringert werden, wodurch diese energieeffizienter fahren. Durch die KI werden Entwicklungsprozesse automatisiert, die bislang manuell berechnet werden. „Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Material und CO2 in der Produktion“, sagte Mitgründer Simon Link. Das Team hat bereits für ein Audi-Modell den Batterieschutz verbessert. Weitere große Marken haben Interesse bekundet.

Mit „KiddyTrip“ hat Gründerin Anastasiia Borovyk eine onlinebasierte Stadtrallye für Kinder entwickelt. Per Smartphone werden die Anwender*innen zu lokalen Sehenswürdigkeiten geführt. Interaktive Elemente wie Quiz-Fragen oder Gruppenspiele verbinden den Outdoor-Spaß mit Lernelementen, sodass die Kinder einen Bezug zur Stadt bekommen. In der App sind bislang Touren in Wuppertal, Köln und Düsseldorf verfügbar. Weitere Städte wie Berlin oder Hamburg sollen bald folgen.

Eine analoge Geschäftsidee verfolgt dagegen Katrin Pasternak. Mit ihrer Typ- und Imageberatung „wirkLich“ verhilft sie ihren Kund*innen zu einem selbstbewussten Auftritt. „Ich unterstütze Menschen dabei, zu ihrer Wunschwirkung zu gelangen“, sagt die Gründerin. „Es geht darum, die Persönlichkeit oder bestimmte Eigenschaften authentisch zu unterstreichen“.

Trotz aller guten Ideen und Motivation, brauchen die Gründer*innen manchmal etwas Hilfestellung. „Wir haben seit dem vergangenen Pitch-Event 2023 bis heute 138 Beratungsgespräche geführt. 18 neue Gründungsteams sind dem Akzelerator in dieser Zeit beigetreten“, berichtet Gründungsberaterin Lisa Köller. Sechs von ihnen haben sich beim Pitch-Event erstmals vorgestellt.

Mehr zum W-tec Akzelerator unter https://www.w-tec.de/beratung/w-tec_akzelerator/

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